Statement vom Gesundheitsnetz
Soll für unnötige Arztbesuche extra geblecht werden? - O|N hat nachgefragt
Symbolbild: Pixabay
16.09.2019 / REGION -
Die Wartezimmer in Deutschland sind überfüllt und Fachärzte überfordert. „Es kann dauerhaft kaum jedem Patienten sanktionsfrei gestattet bleiben, jeden Arzt jeder Fachrichtung beliebig oft aufzusuchen, und oft noch zwei oder drei Ärzte derselben Fachrichtung“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, in der vergangenen Woche der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Gassen schlug Wahltarife für alle Kassenpatienten vor, um eine Steuerung zu erreichen. „Wer sich verpflichtet, sich auf einen koordinierenden Arzt zu beschränken, sollte von einem günstigeren Kassentarif profitieren“, sagte er. „Wer jederzeit zu jedem Arzt gehen möchte, müsste mehr bezahlen.“ Harsche Kritik erntete Gassen dafür unter anderem vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach: „Die Forderung ist dreist und unverschämt“, zitierte ihn die Bild-Zeitung. Wie aber sieht die Situation in unserer Region aus? O|N hat beim Gesundheitsnetz Osthessen, einem Verbund von etwa 150 Ärzten mit Sitz in Fulda, um eine Stellungnahme gebeten.
Grundsätzlich gelte: "Aufklärung für den Patienten, welche Wege wann zum Facharzt oder auch zur Notaufnahme sowie gute medizinische Netzwerke, in denen sowohl Haus- und Fachärzte in Kooperation mit den Kliniken der Region halten wir für die bessere Alternative. Strafzahlungen sollten die letzte Möglichkeit sein – so die Ansicht der Gesundheitsnetz Osthessen eG.“ (mw) +++
Fotos: ON-Archiv