Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt
Gesundheitsreport: Mehr Erkältungen im Landkreis Fulda und Vogelsbergkreis
Fotos: Madlin Steinbrecher
11.09.2019 / FULDA -
Aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport 2019 geht hervor, dass es im vergangen Jahr mehr Erkältungen im Landkreis Fulda und im Vogelsberg gegeben hat. Die Ergebnisse wurden am Dienstagvormittag im Klinikum Fulda von der DAK der Presse vorgestellt.
Die meisten Fehltage verursachten im Jahr 2018 Erkrankungsgruppen, wie Muskel-Skelett-Erkrankungen (20,8 Prozent), gefolgt von Beschwerden im Atmungssystem (15,9 Prozent), Verletzungen und psychische Erkrankungen sind fast gleich auf und liegen dahinter. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist eine Besserung von 13 Prozent bei Muskel-Skelett-Erkrankungen zu vermerken, bei Atemwegserkrankungen kann ein Anstieg von sieben Prozent beobachtet werden. Nerven, Augen und Ohren sind bei Betroffenen auf 55 Prozent gestiegen.
Tabak- und Nikotinabhängigkeit
Für die Analyse wurde eine Online-Befragung durchgeführt, in der Erwerbstätige im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt wurden. Hochgerechnet sind 336.000 Beschäftigte in Hessen zigarettenabhängig. Die jungen Erwerbstätigen gehören zu dem geringeren Anteil von 16,3 Prozent. Dahingegen raucht fast jeder Vierte der 60- bis 65-jährigen Berufstätigen. Deutschlandweit dampfen 85 Prozent E-Zigaretten mit Nikotin oder Tabak.
E-Zigarette
Bei der E-Zigarette „dampfen“ lediglich 5,9 Prozent der Beschäftigten. „Dabei besteht ein Zusammenhang zwischen langjährigen Rauchern. Diese neigen eher zur E-Zigarette“, so Beser. Generell sei aber ein Rückgang zu vermerken, da durch Prävention weniger Konsumenten darauf zurückgreifen. „Dies liegt an der Einschränkung von Werbung und der Aufklärung an Schulen“, betont Schultz.
Alkohol: 326.000 Arbeitnehmer trinken riskant
78 Prozent der Beschäftigten trinken hessenweit gelegentlich Alkohol. „Keine Droge verursacht so umfangreich soziale und gesundheitliche Schäden in der Gesellschaft wie Alkohol. Das riskante Trinken bleibt daher ein zentrales Problem in Hessen, das auch gravierende Folgen in der Arbeitswelt hat,“ sagt Beser. Sucht sei dabei eine Krankheit, die jeden treffen kann. Aus diesem Grund solle man hinsehen, hinhören und handeln, um Betroffene nicht allein zu lassen.
Computersucht: Internet Gaming Disorder
Die nächste Befragung setzt sich mit dem Thema Internet Gaming Disorder auseinander. Zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten ist dabei kein nennenswerter Unterschied zu nennen. Dieser liegt bei beiden Geschlechtern bei circa 60 Prozent. Anhand einer vorgegeben Skala mit bestimmten Kriterien, kann ein riskantes Spielverhalten diagnostiziert werden. Das Ergebnis ist erschreckend: In Hessen sind 287.000 Beschäftigte riskante Nutzer von Computerspielen. Das Computerspielverhalten bringt einige negative Folgen mit sich, wie beispielsweise gedankliche Eingenommenheit, Zuspätkommen sowie Schlafstörungen und Augenprobleme.
„Vorvida“: Einen bewussten Umgang mit Alkohol schaffen
Um Maßnahmen der Betroffen einzubetten, wurde ein Online-Programm eingeführt, das dabei hilft, den Alkoholkonsum zu konsumieren. Die Wirksamkeit des Selbsthilfeprogramms belegt eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf: 75 Prozent der Teilnehmer konnten ihren Alkoholkonsum reduzieren. „Vorvida“ nennt sich die kostenlose App. (mkf /pm) +++