Werner lässt grüßen
Ersröder "Renn-Team" gewinnt beim "Werner Rennen" für "Irrsinnigsten Umbau"
Fotos: Gerhard Manns/Privat
17.09.2019 / LUDWIGSAU -
Anstoß für die "Werner"-Party war der gleichnamige Comic von "Brösel", der 1985 erschien. Titelheld "Werner" wettet darin, dass er mit einem umgebauten und mit vier Motoren ausgestatteten Horex-Motorrad einen Porsche 911 im Rennen schlagen kann. Comic-Erfinder "Brösel" und sein Kumpel "Holgi" entschieden sich irgendwann, das Ganze in die Tat umzusetzen. Am ersten September-Wochenende, am 04. September 1988 war es dann soweit: "Brösel" holte die Horex Marke Eigenbau aus dem Schuppen, den sogenannten Red Porsche Killer. Der Kieler Gastwirt "Holgi" brachte seinen roten Porsche 911 an den Start der 600 Meter langen Strecke.
Das Rennen lockte die Menschenmassen an, zur Überraschung der Veranstalter. Sie waren trotz wochenlanger Vorbereitungen schlicht überfordert und wurden von dem Besucherandrang regelrecht überrollt. Knapp 100.000 Karten zum Preis von 55 Mark gingen im Vorverkauf über den Tresen. Dass aber noch einmal so viele partywütige Fans auf das Festival-Gelände wollten, damit hatte keiner gerechnet. Die Massen sorgten für ein Verkehrschaos, nicht nur rund um Hartenholm, sondern auch auf der Autobahn A 7 und der Bundesstraße B 206. "Auf den Straßen des Kreises Segeberg hat es derartiges Chaos noch nie gegeben", beschrieben damals viele Einheimische das Spektakel vor Ort.
Der Besucherstrom riss nicht ab. Die Veranstalter kapitulierten, öffneten die Tore und ließen alle an die Rennstrecke, egal ob sie ein Ticket hatten oder nicht. Die Zelte wurden dort aufgebaut, wo sich ein Platz fand. Der Flugplatz und die eiligst angemieteten Flächen drum herum glichen einem riesigen Campingplatz. Top Acts waren die Konzerte mit "BAP" und Roger Chapman auf den Bühnen des Festival-Geländes.
Bei dem diesjährigen viertägigen Großevent war auch ein Team aus dem Kreis Hersfeld-Rotenburg mit den Hobby-Bastlern Marco Klippert und Christian Maul aus Ludwigsau-Ersrode, sowie Alexander und Luca Lorenz aus Rotenburg-Braach dabei und die gewannen einen Preis für den "Irrsinnigsten Umbau" bei der Motorshow. Das ließ sich OSTHESSEN|NEWS natürlich nicht entgehen und besuchte das Team bei Marco Klippert in Ersrode, um sich das Geschoss, Marke "Eigen- und Umbau", mal von der Nähe anzusehen.
Der Beiwagen ist ein altes Ölfass, das Motorrad eine alte DKW. Der Benzinmotor wurde ausgebaut und durch einen Dieselmotor ersetzt. Total irre diese Maschine mit dem Ölfass-Beiwagen! Wie Marco Klippert auf Nachfrage von O|N berichtete, fand er das alte und total verrostete DKW-Motorrad vor ein paar Jahren bei Montagearbeiten in einem Gebäude und konnte es von dem damaligen Besitzer erwerben. Das war der Zeitpunkt, wo die Idee reifte, mal was Irrsinniges auf die Beine zu stellen und weil er und seine Mitstreiter alle Fans von "Werner" sind, bauten sie aus einem alten Ölfass noch einen Seitenwagen an die Maschine und schon war der "Irrsinnigsten Umbau" nach vielen, vielen Arbeitsstunden endlich fertig. Damit konnte sich das Team einen Traum erfüllen und bei der Motorshow am "Werner Rennen" 2019 mit dem Geschoss teilnehmen. Der Lohn für die vielen Arbeitsstunden war der Gewinn des Preises und die Teilnahme an der irrsinnigen "Werner-Party", echt irre! (Gerhard Manns) +++