Auf dem Weg zur #aussteigen-Demo

"Wir brauchen eine Verkehrswende" - Fahrraddemo von Fulda nach Gelnhausen

Kundgebung am Uniplatz in Fulda
Foto: Carina Jirsch

13.09.2019 / FULDA - Immer mehr Staus und mit Blechlawinen verstopfte Städte, steigende CO2-Emissionen im Verkehr, ausgedünnter öffentlicher Nahverkehr im ländlichen Raum und fehlende Infrastrukturen für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Rund 25 Fahrradfahrer versammelten sich am Freitagmorgen auf dem Uniplatz in Fulda und sagen: Und reicht es! Mit einer Fahrraddemo von Fulda durchs Kinzigtal nach Gelnhausen demonstrieren sie für ein tatkräftiges gesellschaftliches Umsteuern, das auch Menschen in weniger dicht besiedelten Gebieten und kleine Orten ermöglicht, nachhaltig mobil zu sein.



"Mit unserer Demo durchs Kinzigtal wollen wir sichtbar machen, dass die Verkehrswende nicht nur in Großstädten wie Frankfurt am Main, sondern auch in kleinen Gemeinden und auf dem Land nötig und möglich ist. Wir brauchen intelligenten Nahverkehr statt Blechlawinen auch in der Fläche; Parks statt Parkplätze; kindersichere Durchfahrtsstraßen statt Rennbahnen; Muskelkraft und erneuerbare Energien statt klimaschädlichem Benzin und Diesel", erklärte Amata Schneider-Ludorff von der Verkehrswende Fulda.

Auch Marius Schäfer (Fridays for Future), Hans-Joachim Tritschler (Vorsitzender des SPD-Stadtverbands), Stadtpfarrer Stefan Buß, Knut Heiland (Bündnis 90/Grüne), Stefanie Karl (ADFC) sowie Josef Liebhart (Verkehrswende Fulda) sprachen auf der Kundgebung. "Alle reden vom Klimaschutz, aber immer mehr und immer größere Autos verstopfen die Städte und die CO2-Emissionen des Verkehrs steigen weiter. Gleichzeitig lässt der Bus im ländlichen Raum immer länger auf sich warten, Zugverspätungen machen das Pendeln zur Tortur und es fehlt an kurzen, sicheren und attraktiven Wegen für alle, die zu Fuß und mit dem Rad unterwegs sind."

Von Fulda wird an Eichenzell vorbei durch Neuhof und Flieden nach Schlüchtern immer auf der Landstraße und in Sichtweite von Logistikzentren und Autobahn ins Kinzigtal und in gemütlichen Tempo nach Gelnhausen geradelt. Neben der Abschlusskundgebung in Gelnhausen finden weitere Kundgebungen in Schlüchtern und Bad Soden-Salmünster statt. Mit der Route will die Demo verdeutlichen: "Wir brauchen eine Verkehrswende überall - in der Stadt, auf dem Land, im Güterverkehr und beim Pendeln."

Nach einer Übernachtung in Gelnhausen im katholischen Gemeindehaus starten die Teilnehmenden am Samstag als Teil der großen #aussteigen-Demo und Sternfahrt nach Frankfurt. Dort treffen Tausende Radfahrende in einer Sternfahrt in Frankfurt zusammen, um vor den Toren der IAA gegen eine einseitig auf das Auto setzende Verkehrspolitik und die kriminellen Praktiken der Autoindustrie zu protestieren. Die Botschaft an Politik und Autoindustrie lautet: "Das Pariser 1,5-Grad-Ziel ist nicht verhandelbar. Macht den Weg frei für klimafreundlichen Verkehr." (Nina Bastian) +++

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