Kooperation von Bäckerei und Destillerie

Aus altem Brot wird neuer Geist: "Opa Wilhelm" sorgt als Gin für Nachhaltigkeit


Fotos: Marius Auth

30.08.2019 / POPPENHAUSEN / SCHLITZ - Einen ungewöhnlichen Ansatz, den Geist der Nachhaltigkeit zu pflegen, haben jetzt die Bäckerei Pappert und die Schlitzer Destillerie entwickelt: Aus dem Roggenmischbrot "Wilhelm", benannt nach dem Bäckereigründer, wird durch edle Verfeinerung "Wilhelm - Rhöner Gin". Jetzt sollen Vertriebskanäle erschlossen werden.



Bei der Präsentation des neuen Gins am Donnerstag im Pappert-Zweittagsladen in der Maberzeller Straße erläuterten die Geschäftsführer Manfred Klüber und Bernd Pappert, wie die Idee zustande kam: "Wir hatten gesehen, dass eine Bäckerei in Österreich aus Brot Gin herstellt und waren gleich interessiert. Als wir dann Tobias Wiedelbach, den Geschäftsführer der Schlitzer Destillerie, kontaktierten und ihm ein paar Brote zum Experimentieren geschickt haben, war das natürlich erstmal komisch. Aber am Ende kamen vier Flaschen Gin zurück - und das Ergebnis war schon gleich ordentlich."

Bis zu zwei Wochen braucht es, bis das zerkleinerte Roggenmischbrot aus dem Zweittagsladen im Gin-Ansatz zum Rhöner Gin wird. Heimische Aromen sorgen für ein Bouquet aus lebendigen Zitrusnoten, reifen Orangen und kräftigem Wacholder - ein leichter Sauerteiggeschmack ist auch dabei. "Das Thema Lebensmittelverschwendung ist bei uns allgegenwärtig", erklärt Klüber. Seine Bäckerei habe verschiedene Wege, um einerseits der Kundenerwartung gerecht zu werden, auch noch am Abend Backwaren zu bekommen - und gleichzeitig ernsthaft mit Lebensmitteln umzugehen.

"Wir sind gegen die sinnlose Vernichtung von Lebensmitteln", sagt Klüber. Ziel sei es, die Backwaren im Lebensmittelkreislauf zu halten. Obwohl der Gin als "Schnapsidee" geboren wurde, soll auch damit das Thema auf die Agenda gesetzt werden. Jetzt sollen Vertriebskanäle erschlossen werden, neben dem Onlinehandel wird auf die Gastronomie gesetzt. (mau/pm) +++

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