Vier Gemeinden gewinnen Dialog-Displays

Lob und Tadel statt Bußgeld: Smileys für mehr Verkehrssicherheit

von links: Wolfgang Herda (ADAC- Vertreter Hessen-Thüringen), Werner Dietrich (Bürgermeister Großenlüder), Hubert Blum (Bürgermeister Hilders), Marion Frohnapfel (Bürgermeisterin Nüsttal), Matthias Kübel (Bürgermeister Bad Salzschlirf), Gerhard Brink (Vorsitzender der Landesverkehrswacht), Klaus Fraatz (Zweiter Vorsitzender der Landesverkehrswacht)
Fotos: Madlin Steinbrecher

29.08.2019 / FULDA - In vier Fuldaer Kommunen grinst Sie demnächst ein weiteres digitales Gesicht an. Aber nur, wenn Sie sich an die vorgegebene Geschwindigkeit halten. Unter dem Motto "Ein grinsendes Gesicht für die Verkehrssicherheit“ installiert das Hessische Wirtschaftsministerium nach dem Losverfahren Dialog-Displays, die die Geschwindigkeit von Autofahrern messen. Die Gemeinden Hilders, Nüsttal, Großenlüder und Bad Salzschlirf gehörten zu den Gewinnern.


Mit einem Lächeln oder einem grimmigen Gesicht will das Dialog-System die Aufmerksamkeit des Fahrers auf die Geschwindigkeit lenken. Ziel ist es, nicht mit einem Bußgeld zu drohen, sondern einfach nach dem „Lob- und Tadel-Prinzip“ zu verfahren. Hält der Fahrer die erlaubte Geschwindigkeit ein, wird er mit einem Lächeln belohnt. Ist der Wagen zu schnell, blinkt ein roter, grimmiger Smiley auf.

Die vier Displays wurden durch Gerhard Brink, dem Vizepräsidenten der Landesverkehrswacht Hessen und dem zweiten Vorsitzenden der Verkehrswacht, Klaus Fraatz, im Beisein von Wolfang Herda, Vertreter des ADAC, überreicht. Die Anschaffungskosten pro Stück: 2.800 Euro.

„Es ist wichtig die Verkehrssicherheit auf den deutschen Straßen zu erhöhen“, betonte Brink. Fast 70 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Verletzten in Deutschland, passierten innerhalb geschlossener Ortschaften. Die meisten Hauptursachen: nicht angepasste Geschwindigkeiten oder Unaufmerksamkeit. Dabei seien meist die schwächsten Verkehrsteilnehmer, Fußgänger, Radfahrer, Ältere und Kinder, die Opfer.

 „Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass das Lob- und Tadel-Prinzip deutlich besser wirkt, als eine einfache Geschwindigkeitsanzeige“, erklärte Brink. Zwar könne das Nichteinhalten der zulässigen Geschwindigkeit durch das Dialog-Display nicht geahndet werden, doch durch eine positive oder negative Rückmeldung könne auf das Verhalten aufmerksam gemacht werden. 

Die Gewinner-Gemeinden

Für die Gastgeber-Gemeinde Großenlüder war Bürgermeister Werner Dietrich vor Ort: „Der Verkehr in unserer Gemeinde hat sich verzehnfacht, aus diesem Grund sind wir dabei weitere zehn Dialog-Displays anzuschaffen, um mehr Sicherheit auf unsere Straßen zu bringen." Durch die Aufstellung der Displays sei die Unfallquote in den Bereichen um 80 Prozent gesunken. Allerdings merkte er an, dass Fahrer durch zu viele Verbote und Überwachungen überfordert seien. 

Für die Marktgemeinde Hilders war Bürgermeister Hubert Blum anwesend. Seine Dankbarkeit drückte er in klaren Worten aus: „Wir hatten sowieso vor, ein weiteres Dialog-Display anzuschaffen." Auch die Nüsttaler Bürgermeisterin Marion Frohnapfel zeigte sich erfreut. „Das Dialog-Display wird demnächst für noch mehr Sicherheit in unserem Straßenverkehr sorgen." Matthias Kübel, Bürgermeister von Bad Salzschlirf zeigte sich ebenfalls begeistert, schließlich sei die Verkehrssicherheit grundlegend für alle Bürger. (Madlin Steinbrecher) +++

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