Der Traum vom Profi

Integration, Respekt, Spaß: Fußballturnier der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen

Die fünf Mannschaften bei der vierten Ausgabe des Interkulturellen Fußballturnier der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen.
Fotos: Kevin Kunze

23.08.2019 / ROTENBURG/F. - Es ist schon die vierte Ausgabe des Fußballturniers der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen in Rotenburg an der Fulda. Neben dem eigentlichen Fußballturnier wurden den Aktiven und Zuschauern auch noch einige andere Highlights geboten. Doch auch beim eigentlichen Turnier steht für alle Beteiligten der Spaß im Vordergrund. Für Moderatorenlegende Werner Damm sind drei Eckpfeiler vor dem Turnier wichtig gewesen: "Die Spieler sollen Spaß haben, ihre Spiele fair gestalten und den Gegner respektieren. Wenn das von allen Spielern erfüllt wird, sehen wir ihr eine tolle Veranstaltung.


Auch der Organisator und Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung in Rotenburg, Thomas Bader, zeigte sich schon vor der Veranstaltung sehr positiv: "Der Wettergott spielt mit und wir hoffen auf tollen Sport, denn Sport ist ein sehr guter Weg zur Integration. Deswegen veranstalten wir dieses Turnier auch schon zum vierten Mal." Nach den Vorreden waren dann die Sportler endlich gefordert. Mit dem ersten Spiel zwischen Rotenburg United und dem Regierungspräsidium Gießen fand das Turnier eine torreiche Eröffnung. Zwar gingen die Gießener in Führung, allerdings zeigte sich schnell, welche Klasse die Rotenburger Fußballer besaßen. Am Ende gewann Rotenburg United mit 4:1. Neben diesen beiden Mannschaften spielten noch Neustadt United, ein Gießener Flüchtlingsteam und die Spielgemeinschaft Kassel/Niederzwehren/Büdingen mit.

Im Turnierverlauf stach vor allem die Nummer sieben des Teams von Rotenburg United hervor: Der 18-jährige Boubacar aus Gambia, der seit fünf Monaten in der Einrichtung in Rotenburg lebt. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS sprach er über seine Ziele und Wünsche: "Ich liebe den Sport einfach und deshalb trainiere ich auch sehr hart. Denn mein Ziel ist es, Fußballprofi zu werden, um mein Hobby zum Beruf zu machen." Hierbei kann auch der Zweitligaspieler Bakery Jatta vom Hamburger SV zum Vorbild dienen: Denn Jatta ist ebenfalls aus Gambia nach Deutschland geflohen und spielt jetzt in der zweithöchsten Spielklasse.

Neben dem Fußballturnier wurden auch Fußball-Darts, eine Geschwindigkeitsmessung oder auch ein Torwandschießen angeboten. Die Eröffnung der Torwand übernahmen dabei namhafte Sportgrößen. Neben der Schwimm-Vizeweltmeisterin Annika Mehlhorn und der Fußball-Weltmeisterin von 2003 Nia Künzer kam auch die Eintracht-Trainerlegende Dragoslav "Stepi" Stepanovic, der eine hessenweite Auswahl mit den Fußballern aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in naher Zukunft zusammenstellen möchte. (Kevin Kunze) +++

X