Arbeitseinsatz im SOS Kinderdorf
Belgischer Kaltblüter Igor gibt alles
Fotos: Marion Eckert
22.08.2019 / OBERELSBACH -
Wenn der belgische Kaltblüter Igor neben der Umweltbildungsstätte auf der Wiese steht, ist klar, dass die SOS-Kinderdorf-Gruppe aus Hohenroth bei Rieneck wieder in der Rhön zu Gast ist. Seit Anfang der 1990er Jahren verbringen sie im Sommer zwei Wochen in der Rhön, um sich ehrenamtlich in verschiedenen Naturschutzprojekten zu engagieren.
Steigemann und Klüber kennen sich noch aus Jugendzeiten bei der Deutschen Waldjugend und sind über dieses Projekt in Kontakt geblieben. Übernachtet wurde in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach, so blieben die Anfahrtswege zum Dünsberg kurz. Die Aufgabe der Arbeitsgruppe war es, den Kieferwald weiter auszulichten, um den Lebensraum für die wertvollen einheimischen und seltenen Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten auf dem Kalkmagerrasen des Dünsbergs zu erweitern. Zu diesen zählen neben der Silber- und Golddistel, Bodenbrüter wie die Heidelerche, der Raubwürger und Neuntöter, aber auch Schmetterlingsarten wie der Weisdolch-Bläuling, der Scheckenfalter und Espersettenbläuling.
Gut 80 bis 100 Bäume sollen in diesem Jahr während es zweiwöchigen Arbeitseinsatzes aus dem Wald geholt werden. Das zehn Jahre alte Rückpferd Igor, dass im Frühjahr erkrankte, könne in diesem Jahr aber deutlich weniger leisten. „Auf ihn müssen wir Rücksicht nehmen“, erklärte Klüber, beruhigte aber, denn das Pferd habe die Krankheit gut überstanden. Unermüdlich zog er die Stämme aus dem Wald an den Wegesrand. Die Ehrenamtlichen Helfer entasteten die Stämme und legten das Material auf große Reisighaufen. Diese Haufen werden bewusst angelegt, um Lebensräume für Igel und Co zu schaffen, erklärte Steigemann. Ob das entnommene Holz vermarktet werden könne, bleibe abzuwarten, zeigte sich Schlund skeptisch. Der Holzmarkt sei gesättigt, die Preise im Keller.
Möglicherweise könne es als Brennholz an die Bevölkerung verkauft werden. Bewusst werde aber auch Totholz zurück gelassen, was wiederum neuen Lebensraum für Insekten und Mikroorganismen biete. Matthias Schlund bestätigte der Gruppe, dass ihr Arbeit unbedingt notwendig und eine gute Lösung für den Dünsberg sei. Diese Arbeiten, die weitgehend von Hand zu erledigen seien können im regulären forstlichen Alltag kaum erledigt werden. So dankte er ihnen für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft an diesem Projekt mitzuarbeiten. Die Gemeinde Oberelsbach spendierte der Gruppe eine Brotzeit als Dankeschön für ihre wertvolle ehrenamtliche Tätigkeit. (me) +++