Auf Zuwegungen, vor dem Tor und im Gebüsch

Entsorgungszentrum Brauerschwend kämpft mit gefährlichen Abfallablagerungen

A4-Holz gilt laut Abfallverzeichnis als schadstoffbelastet
Fotos: Privat

22.08.2019 / SCHWALMTAL - "Erst am Wochenende haben wir vor unserem Tor sieben Kubikmeter A4-Holz gefunden", berichtete Patrick Heil, Betriebsleiter des Entsorgungszentrums Vogelsbergkreis (EZV) in Braucherschwend (Gemeinde Schwalmtal). Das EZV in Brauerschwend gehört zum Zweckverband Abfallwirtschaft Vogelsbergkreis und ist damit der kommunale Abfallentsorgungsdienst. Doch in letzter Zeit haben die Mitarbeiter des EZV immer mehr mit illegalem und vor allem gefährlichen Abfallablagerungen zu kämpfen.



Der jüngste Fall ereignete sich am Samstag. Heil und seine Kollegen fanden vor dem Tor des Entsorgungszentrums sieben Kubikmeter A4-Holz. Der Betriebsleiter erklärt gegenüber OSTHESSEN|NEWS, was das Ablegen dieser Holzkategorie so gefährlich macht: "A4-Holz gilt laut Abfallverzeichnis als schadstoffbelastet. Entsorgt man dieses, muss es verbrannt werden und nicht einfach wie hier, und vor allem in dieser Menge, am Wochenende vor das Tor gestellt werden." Typisch für A4-Holz sind Bahnschwellen oder Holz aus Außenbereichen wie Zäune oder Holzfenster. Richtig entsorgt wird diese Art von Abfall, wie schon angesprochen, durch Verbrennung: "Dies kostet im Schnitt um die 600 bis 800 Euro." Heil und seine Kollegen haben diesen Vorfall zur Anzeige gebracht.

Doch ist es nicht das erste Mal, dass gefährliche Abfalle einfach "irgendwo" abgelagert werden. "Vor etwa eineinhalb Jahren haben Unbekannte etwa 60 bis 80 Liter Säure in der Nähe eines Baches abgestellt", erinnert sich Patrick Heil und ist nicht ohne Grund erboßt: "Wir finden immer wieder auf dem Weg zum Entsorgungszentrum, ob in Büschen oder in Seitenstraßen Müll, der dort illegal entsorgt wird."

Patrick Heil wandte sich an O|N, um die Menschen im Vogelsberg zu sensibilisieren. "Alle rechtswidrig entsorgten Abfallablagerungen werden zur Anzeige gebracht", findet Heil deutliche Worte und unterstreicht, wie schnell man selbst zur Kasse gebeten wird, "die Kosten trägt leider die Allgemeinheit. Wirft ein Unbekannter seinen Müll über den Gartenzaun, zahlt der Besitzer des Grundstücks. Die Kosten zur Entsorgung tragen hier 1.000 Euro."

Das EZV in Brauerschwend hat übrigens von Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis 12:15 Uhr und von 13:00 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Und auch am Wochenende kann der Abfall dort entsorgt werden. Jeden ersten Samstag im Monat öffnet das EZV von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr. (fvo) +++





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