Wasserschaden im Funktionsgebäude

Kunstrasenplatz im Jahnpark bleibt - Vorerst kein Fußball in der Oberau

Der Jahnpark in Bad Hersfeld
Fotos: Hans-Hubertus Braune

22.08.2019 / BAD HERSFELD - Die Fußballer in der Kernstadt von Bad Hersfeld haben es derzeit nicht leicht und müssen weiterhin ausweichen. Während der Kunstrasenplatz im Jahnpark nach dem Hessentag derzeit wieder spielfähig gemacht wird, verhindert ein Wasserschaden im neuen Funktionsgebäude im Stadion an der Oberau den Spielbetrieb an der Traditionsstätte des Hersfelder Fußballs. Während einer Sitzung des Ausschusses für Sport und Soziales am Dienstagabend wurde die aktuelle Situation beleuchtet.



Im Jahnpark soll schon in Kürze der Ball wieder rollen. Vor wenigen Wochen begeisterten dort Roland Kaiser, die Kelly Family, ZZ Top und weitere Stars zehntausende Musikfans während dem Hessentag. Der Jahnpark wurde zur Sparkassen-Arena umfunktioniert. Das Areal bewährte sich als Konzertgelände, selbst die 15.000 Fans bei der FFH Just White-Party konnte die Arena locker verkraften. Stadtrat Gunther Grimm berichtete, dass der Jahnpark die Konzerte gut verkraftet habe. Derzeit werde der Platz ausgebessert. Schon in Kürze werde insbesondere die Spielvereinigung ihre Heimat wieder nutzen können. Gerade in den Wintermonaten wird der Platz auch von auswärtigen Mannschaften gerne genutzt.

Die Diskussionen um das in vielen Kunstrasenplätzen verbaute Granulat spielt im Jahnpark keine Rolle. Der Platz stammt aus einer Zeit, wo Quarzsand ohne die Granulat-Auffüllung verwendet wurde. "Das schafft uns jetzt zumindest Luft in den Diskussionen. Aber wir müssen uns Gedanken machen, wie es im Jahnpark weitergeht", sagte Ausschussmitglied Karsten Vollmar (SPD). Der Jahnpark ist immerhin schon 18 Jahre alt.

Was das Thema Granulat angeht, so bewerten die meisten Ausschussmitglieder die Debatte für hochgespielt. Die EU drohe mit einem Verbot, dass das Granulat giftiges Mikroplastik enthalte. Diese könnten in die Umwelt gelangen. Derzeit wird von den Fußballverbänden und der Politik eine längere Übergangsfrist und ein Bestandsschutz gefordert, die EU hat zudem schon zumindest etwas zurückgerudert. Die Hersteller arbeiten an Alternativen.

Wie es mit den Plänen bezüglich eines Neubaus im Stadion an der Oberau weitergeht, ist weiter offen. "Das muss die Politik entscheiden", hieß es dazu. Aus dem B-Platz soll ein Kunstrasenplatz werden - die Finanzierung scheint jedoch aktuell fraglich. Derweil beschäftigt eher der Wasserschaden im Funktionsgebäude. Wenn es schon schief läuft, dann richtig. Stadtrat Grimm berichtete, wie es zu der Feuchtigkeit im Gebäude kam.

Er machte deutlich, dass die Firma Hohmann dafür nichts könne. Im Gegenteil, die Mitarbeiter hätten "alles stehen und liegen gelassen", um sich sofort um den Schaden zu kümmern - mit den Bauarbeiten hatte es zweifelsfrei nichts zu tun. Der Grund ist so banal wie ärgerlich: An einem Wasserhahn wurde ein Schlauch angeschlossen, um den Rasenplatz zu bewässern. Dieser Schlauch hatte sich gelöst, das Wasser verteilte sich teilweise auf dem Fußboden im Gebäude. Dies wurde relativ schnell (etwa eine halbe Stunde später) bemerkt, der Fußboden wurde trocken gewischt. Allerdings hatte sich die Feuchtigkeit schon im Untergrund unsichtbar verteilt.

In den kommenden vier Wochen wird der betreffende Gebäudeteil getrocknet und die betreffende Fläche ausgebessert. In dieser Zeit ist das Gebäude gesperrt. Anschließend geht es mit den planmäßigen Arbeiten am Außengelände weiter. Unter anderem wird ein Außenhydrant gesetzt und die Schotterfläche gepflastert. Nach wie vor ist das Stadion an der Oberau eine Baustelle. Für einzelne Spiele der SG Festspielstadt Bad Hersfeld wurde lediglich eine Sondervereinbarung getroffen. Erst nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Fußballer diesen Traditionsort wieder nutzen können. Zwei Millionen Euro wurden inzwischen verbaut, etwa 200.000 Euro werden für die Außenanlagen benötigt. Etwa 200.000 Euro bleiben übrig. Ein neuer Kunstrasenplatz kostet jedoch einiges mehr, je nachdem, welcher Belag ausgewählt wird.

Ein anderes Thema bleibt bislang ebenso ungelöst: Im neuen Funktionsgebäude darf keine Vereinsgaststätte installiert werden. Dies war eine bekannte Vorgabe des Landes in Bezug auf die Fördermittel-Zusage. "Deshalb habe ich diese Variante von Anfang an abgelehnt", sagte Vollmar. Ein Treffpunkt für Spieler, Funktionäre und natürlich den Fans gehört zu einem funktionierenden Vereinsleben dazu. Es bleibt also noch einiges zu tun, bis der Fußball in der Kernstadt wieder rund läuft. (Hans-Hubertus Braune) +++

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