Neues Backhaus bis 2024
Pappert zieht nach Eichenzell: "Auf die nächsten 25 Jahre Wachstum"
Fotos: Laura Struppe / Christian Stadtfeld
17.08.2019 / POPPENHAUSEN (WAKU) -
"Wir stehen am Anfang der Planungen, haben Gedanken und Visionen und wollen innerhalb der nächsten fünf Jahre ein neues Backhaus in Eichenzell-Rönshausen bauen und beziehen", sagt Geschäftsführer Bernd Pappert, der das Unternehmens seines Großvaters in dritter Generation führt. Am Ortsrand von Rönshausen hat das Unternehmen ein 25.000 Quadratmeter großes Areal erwerben können.
Die Argumente für Umzug und Neubau sind vielfältig: Kein zusätzlicher Platz in Poppenhausen, attraktivere Bedingungen für Mitarbeiter, Nähe zum Autobahndreieck Fulda - Geschäftsführer Manfred Klüber hat vor allem die Qualität der Produkte im Blick: "Unsere Backwaren brauchen viel Platz und Zeit, um zu ruhen und zu reifen. Wir wollen dem Teig in Eichenzell bis zu 72 Stunden Zeit geben, um einen noch besseren Geschmack zu entwickeln. Das ist am Standort Poppenhausen nicht mehr realisierbar."
Gläsernes Backhaus
Pappert und Klüber legen großen Wert darauf, dass bei Papperts - mit technischer Unterstützung - noch handwerklich gearbeitet wird. Aus diesem Grund ist in Rönshausen auch eine Art gläsernes Backhaus geplant, ein Café für Besucher, das einen Blick in die Produktion der Backwaren erlaubt. Pappert sagt: "Viele können sich gar nicht vorstellen, wie man über 100 Filialen jeden Tag ohne eine industrielle Fertigung beliefert. Wir schaffen das dank unserer hervorragenden Mitarbeiter. Und wer es nicht glaubt, darf uns gerne über die Schulter schauen."
Derzeit arbeiten in Fertigung, Verwaltung und Auslieferung in Poppenhausen auf rund 6.000 Quadratmetern rund 250 Mitarbeiter. Inwieweit der Standort Poppenhausen zumindest in Teilen erhalten bleibt, stehe noch nicht fest. Sicher ist jedoch, dass der neue Hauptstandort in spätestens fünf Jahren Eichenzell heißen wird.
Bürgermeister Helfrich: "Haben alles probiert"
Eine gewisse Verbundenheit zum Heimatstandort soll aber fortbestehen, wie Pappert und Klüber unterstreichen. "Letztlich sind es rund neun Kilometer zwischen dem neuen und dem alten Standort. Das war uns wichtig, damit die Belastung für unsere Mitarbeiter nicht allzu groß sein wird. Auch unser Stammhaus, in dem unsere Historie gezeigt wird, bleibt natürlich bestehen."
Sein Eichenzeller Pendant, Dieter Kolb, begrüßt den Umzug freilich: "Das zeigt einmal mehr die Vorteile von Eichenzell. Wir freuen uns auf ein traditionsreiches Unternehmen, weitere Arbeitsplätze und mit den Planungen und dem gläsernen Café sicher auch auf eine Attraktion für die Gemeinde."
Ziel: attraktiverer Arbeitgeber
Aber auch im Ringen um fähige Mitarbeiter will Pappert nachlegen: Am neuen Standort sind weitere technische Hilfsmittel, Rückzugs- und Erholungsräume, ein Fitness-Raum und weitere Projekte geplant. Weiterhin sind in einem Industriegebiet keine Probleme mit Nachbarn oder fehlenden Parkflächen zu erwarten - alles Kriterien, um auch als Arbeitgeber attraktiver zu werden.
Am Montag werden die Pläne im Bau-Ausschuss der Gemeinde Eichenzell besprochen. Ende des Monats sollen dann die Gemeindevertreter erstmals über das Vorhaben abstimmen. Es wird jedoch mit einem positiven Ergebnis gerechnet. (Julius Böhm) +++