Last-Minute Lehrstellenbörse

Noch 600 freie Stellen: "Die letzte Chance noch eine Ausbildung zu starten"

Auch der 20-jährige Dennis sucht einen Ausbildungsplatz. Dabei hat er keinerlei Präferenzen, welcher Ausbildungsstelle es am Ende werden soll.
Fotos: Kevin Kunze

15.08.2019 / FULDA - "Im gesamten Kreis Fulda gibt es momentan noch 651 freie Ausbildungsplätze", sagte Konrad Kühn stellvertretender Teamleiter Arbeitgeberservice. Es ist für viele Jugendliche die letzte Möglichkeit eine Ausbildung zu starten. Genau zwei Wochen nach dem Ausbildungsbeginn lud die Agentur für Arbeit Fulda zur dritten Ausbildungsbörse in diesem Jahr ein. Dabei ist diese im August eine besondere Börse. Denn diese ist eine Last-Minute Chance für viele junge Menschen, es läuft ohne Unternehmensvertreter ab. Bei diesem Termin können die arbeitssuchenden Personen ihre Favoriten notieren und bei einem Sachberater abgeben. In der Folge kann ein Vorstellungsgespräch mit den notwendigen Qualifikationen durchaus möglich sein.


"Normalerweise denkt man, dieses Defizit kommt durch den handwerklichen Bereich, dies ist eine falsche Vermutung", führt Ottokar Schwerd Teamleiter der Berufsberatung an. In allen Berufsbereichen werden noch Auszubildende gesucht, dabei liegen die größten Lücken im Gastronomiebereich, den Berufskraftfahrern oder auch den Fachinformatikern. "Damit sind rund ein Fünftel der Ausbildungsplätze unbesetzt und in den nächsten Jahren ist eine steigende Tendenz erwartbar", sagte Kühn im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Auch Mahdi (19) sucht einen Beruf, nachdem er vor vier nach Deutschland geflüchtet ist, hat er zwar verschiedene erfolgreiche Praktika im KFZ-Gewerbe machen können, wurde aber von keinem Betrieb übernommen. Er ist nun zum zweiten Mal in diesem Jahr bei der Ausbildungsbörse und hofft erneut in diesem Gewerbe einen Job zu bekommen: "Ich hoffe einen Job zu bekommen, es ist mir zwar nicht so wichtig, welcher Beruf es am Ende wird, dennoch wäre es schön, wenn ich im handwerklichen Bereich etwas mit Autos machen könnte", sagte Mahdi.

Ein weiteres Beispiel für die Notwendigkeit der Börse ist der Fall des 20-jährigen Dennis: Nach seinem Realschulabschluss begann er eine Ausbildung als Hotelfachmann, nach einigen Unstimmigkeiten mit seinem Arbeitergeber kündigte er seinen Job: "Mir hat der Beruf wirklich sehr viel Spaß gemacht, doch ich hatte ein wenig das Gefühl, ich werde ausgenutzt. Ich arbeite zwar regelmäßig aushilfsweise in der Gastronomie, dennoch möchte ich in eine andere Berufsrichtung gehen". (Kevin Kunze)+++


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