"Gehen von Tötungsvorsatz aus"
Vom Ehemann erwürgt: 27-jährige Irakerin im Krankenhaus gestorben
Foto: Marius Auth
12.08.2019 / BAD SALZSCHLIRF -
Die junge Frau, die am Freitag von ihrem Ehemann in Bad Salzschlirf bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt worden ist, ist tot. Die 27-jährige Irakerin erlag am Sonntag ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus. Dies bestätigte Harry Wilke, der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Fulda, auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS.
Die Frau war bei Bekannten in Bad Salzschlirf zu Besuch. Ihr Ehemann, mit dem sie im Januar 2019 nach Deutschland gekommen war und einen Asylantrag gestellt hatte, von dem sie sich aber inzwischen getrennt hatte, tauchte am Freitag in Osthessen auf. Wie der 27-Jährige, der in Lebach (Saarland) gemeldet ist, an die Adresse kam, ist noch unklar.
"Meine Frau hat sich schlafen gelegt"
Er habe mit seiner Frau sprechen wollen, um sie zurückzugewinnen, heißt vonseiten der Staatsanwaltschaft. Ein Streit im Schlafzimmer der Bekannten eskalierte, der 27-Jährige würgte sein Opfer bewusstlos. Nachbarn sagten am Freitag zu OSTHESSEN|NEWS: "Man konnte die Schreie bis auf die Straße hören. Ich dachte, da wird jemand umgebracht."
Als er aus dem Schlafzimmer kam, habe er den Bekannten laut Staatsanwaltschaft gesagt, seine Frau sei müde und habe sich schlafen gelegt. Das kam den Freunden der Frau komisch vor, woraufhin sie nachsahen und die leblose Frau vorfanden. Sie riefen sofort den Rettungsdienst und lösten einen großen Polizeieinsatz aus.
Der mutmaßliche Täter ließ sich am Freitag widerstandslos festnehmen und sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Der 27-Jährige wurde noch am Samstag dem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags aussprach. Zu diesem Zeitpunkt lebte die Frau noch.
"Da das Opfer inzwischen verstorben ist, muss der Haftbefehl neu gefasst werden", erklärt Wilke, "nach den ersten Ermittlungen gehen wir von einem Tötungsvorsatz aus." (Julius Böhm) +++