O|N spricht mit Experten
Vorboten eines Tornados: "Trichterwolken" über Osthessen?
Foto: Andrea Gerhard
12.08.2019 / REGION -
Ein Tornado hat am Wochenende ganze Straßenzüge in der Luxemburgischen Kleinstadt Petingen zerstört, mehr als ein Dutzend Menschen wurden verletzt. Mit dem fortschreitenden Klimawandel wird es auch hierzulande immer häufiger zu Wetterextremen kommen, da sind sich Experten einig. Kann es eine solch zerstörerische Windhose also auch bei uns geben?
Am Sonntagabend haben sich mehrere Leser bei OSTHESSEN|NEWS gemeldet. Sie haben auffällige Wolkenformationen am Himmel beobachtet. "Das sieht aus wie Trichterwolken", vermutet etwa Andrea Gerhard, die sich auftürmende Wolken aus ihrem Fenster in Fulda-Neuenberg fotografiert hat.
DWD-Experte gibt Entwarnung
Jedoch glaubt Jonas nicht, dass das Trichterwolken am osthessischen Himmel waren: "Es handelt sich eigentlich um normale Cumuluswolken, mit einer sehr glatten, hier dunkel erscheinenden Wolkenbasis." Dass diese Wolken so regelmäßig, wie auf den Bildern unserer Leser zu sehen, auftreten, sei vermutlich sogenannten Schwerewellen geschuldet.
Vereinfacht gesagt entstehen an der Grenze zwischen der schweren, unten liegenden Luft zur leichteren, oben liegenden Luft Wellen, die Wellen auf dem Wasser ähneln. Der DWD-Experte weiter: "Die Cumuluswolken wachsen in mehreren Schichten nach oben zusammen, sodass an der Basis umgekehrt der Eindruck entsteht, es handele sich Trichter." Zum Glück war es keiner... (Julius Böhm) +++