Junge Menschen für das Ehrenamt begeistern

Staatsminister Axel Wintermeyer lobt DLRG und bringt Geld mit


Fotos: Gerhard Manns

08.08.2019 / WILDECK - Die Ortsgruppe der DLRG im Wildecker Ortsteil Obersuhl steht unter den sechs auserwählten Projekten beim hessischen Demografiepreis. Aus diesem Anlass besuchte der hessische Staatsminister Axel Wintermeyer das Projekt im Obersuhler Freibad. Neben den bisher geleisteten Erfolgen mahnte der Verein auch vor den besorgniseregenden Zahlen der Schwimmtoten sowohl in Hessen als auch in ganz Deutschland.


Gleich zu Beginn der Veranstaltung zeigte der DLRG-Ortsgruppenleiter Jürgen Brill auf, wie viele Menschen jährlich in deutschen Gewässern ertrinken: "In Deutschland sind im vergangenen Jahr über 500 Menschen ertrunken, das ist eine Steigerung von knapp 25 Prozent. Dabei liegen oftmals keine organischen Gründe vor, sondern oftmals können die Menschen nicht schwimmen." Deswegen ist es das Ziel der Ortsgruppe möglichst vielen Kindern und Jugendlichen das Schwimmen beizubringen. Neben Anfängerkursen ab sechs Jahren kann man verschiedene Stufen durchlaufen, bis zum Alter von sechzehn Jahren, dort könne man den Rettungsschwimmer ablegen.

Deshalb lobte auch der Wintermeyer die ehrenamtlichen Mitglieder: "Diese Ortsgruppe zeigt, wie wichtig ehrenamtliche Vereine sind. Denn auch in Hessen gab es 15 Badetote, ohne die DLRG wären es wahrscheinlich noch mehr." Zudem kann durch die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen in Vereinen der demografische Wandel in der Region zumindest verlangsamt werden. Dazu müsse aber auch die ortsansässige Wirtschaft Arbeitsplätze bieten, sagte Wintermeyer weiter. Trotzdem dotiert das Land Hessen den Demografiepreis mit insgesamt 24.000 Euro, der Sieger erhält davon 8.000 Euro. Das Projekt "Menschen für die Wasserrettung und das Ehrenamt begeistern" steht dabei unter den letzten sechs Projekten von ursprünglich 85 Teilnehmern.

Neben einigen Demonstrationen, wie eine Wasserrettung funktioniert, erläuterten die Mitglieder, der geladenen Politprominenz auch welche Gelder die Ortsgruppe benötigt. Jugendwartin Viktoria Brill zeigte auf, dass seit 2013 für Einsatzfahrzeuge, Ausrüstung und Rettungsmittel insgesamt 125.800 Euro in das Projekt "Eins für alle" investiert worden sind. "Dabei wären die 8.000 Euro Preisgeld sowohl für neue Anschaffungen als auch um die laufenden Kosten abzudecken, sehr nützlich", sagte Brill weiter.

Ein großes Problem für den Verein mit über 400 Mitglieder ist, eine alljährliche Diskussion, ob das ortsansässige Hallenbad geschlossen werden soll. Dazu der technische Leiter des Vereins Moritz Gießler: "Wir absolvieren 75 Prozent unseres Trainings im Hallenbad, deswegen hätte eine Schließung wie sie in den letzten Jahren oftmals diskutiert wurde, weitreichende Folgen für uns." Deswegen setzte sich auch der Bürgermeister Alexander Wirth seit seiner Wahl 2014 auch gegen Widerstände immer wieder für das Hallenbad ein.  

Zum Abschluss der Veranstaltung lobte noch einmal der hessische Staatsminister die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Vereinen die sich das vorangebrachte Schulungszentrum teilen: "Wie hier die einzelnen Gruppen zusammen arbeiten ist vorbildlich, ob die DLRG, das Deutsche Rote Kreuz oder andere, dies zeichnet die Dorfgemeinschaft aus." Außerdem konnte sich der Verein auch noch über einen Sport-Förderbescheid in Höhe von 7.500 Euro freuen, mit dem das Schulungszentrum erweitert werden kann. (Kevin Kunze) +++

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