Skype-Lehrgang für Oma und Opa
Lorenz Hoß (19) erfüllt sich seinen Traum: Studium und Fußball in Amerika
Foto: ON-Archiv
07.08.2019 / GREBENAU -
Von Wallersdorf, einem Stadtteil der Vogelsberger Stadt Grebenau, in die große weite Welt: Der 19-jährige Lorenz Hoß erfüllt sich seinen Lebenstraum, mithilfe eines Fußball-Stipendiums kann er für vier Jahre in den USA studieren. Dabei verschlägt es ihn in den Bundesstaat Minnesota genauer gesagt in die 86.000 Einwohnerstadt Duluth, welche im Norden Amerikas gelegen ist. Dabei ist die kanadische Grenze nur zwei Stunden entfernt.
Schon seit zwei Jahren reift in Lorenz der Traum in den USA zu studieren. Allerdings stellte die langwierige und komplizierte Bewerbungsphase ihn enorm auf die Probe: "Zunächst musste ich einen Sprachtest absolvieren, den sogenannten Toefl-Test, hierbei können nicht Muttersprachler ihre Tauglichkeit für das englischsprechende Ausland feststellen", sagte der 19-Jährige rückblickend. Dazu dauerte die Beantragung des Visums sehr lange: "Da gucken fünf Personen in der amerikanischen Botschaft über deine Unterlagen, als ich dann die Bestätigung in den Händen hatte, war ich sehr erleichtert."
Der momentan in Leusel (Gruppenliga Gießen/Marburg) spielende Lorenz will in den USA nach dreiwöchiger Eingewöhnungsphase, den Studiengang International Studies, besuchen. Dieser beinhaltet die internationale Politik, wirtschaftliche Elemente oder auch das Thema der Rechtssprechung. "Für mich stehen, wenn ich das Studium absolviert habe, danach alle Türen offen", sagt der Wallersdorfer weitsichtig.
Der 19-jähriger Fußballer, der unter anderem beim JFV Viktoria Fulda und dem JFV Aulatal gespielt hat, musste auch eine Bewerbung seines fußballerischen Könnens an verschiedene Universitäten schicken: "Ein Kumpel von mir hat ein paar Spiele in Fulda in der Hessenliga gefilmt und wir haben dann die auffälligsten Szenen zusammengeschnitten. Nachdem ich die Bewerbungen abgeschickt hatte, häuften sich die Anfragen in meinem E-Mail Postfach."
Doch Lorenz möchte seine Heimat nicht vergessen, neben dem Wunsch, seine Familie in den Semesterferien zu besuchen, hat er seine Großeltern schon in das Thema Skype eingeführt. "Für mich ist es wichtig, nicht nur telefonisch mit meiner Familie Kontakt zu halten, sondern, dass wir uns auch sehen können", erklärt Lorenz. Allerdings wird nach der Meinung seiner Mutter Karin, Opa Heinrich am meisten unter der Situation leiden: "Er hat Lorenz überall hinbegeleitet und konnte sich auch durch die Gespräche mit ihm immer gedanklich fit halten, außerdem kann er nun nicht mehr die Spiele beobachten, das ist schwer für ihn", sagt seine Mutter.
"Trotzdem unterstützen Lorenz alle in der Familie, zudem kann er dadurch seinen Traum leben und wird auch ein wenig selbstständiger, denn nun muss er seine Wäsche alleine waschen. Er kann nicht kurz bei mir in Wallersdorf die Sachen vorbeibringen", sagte seine Mutter mit einem Lächeln auf den Lippen. Bevor Lorenz in den kommenden Tagen in die weite Welt zieht, veranstaltet er eine Abschiedsparty für seine Familie und Freunde, um sich gebührend in die USA zu verabschieden. (Kevin Kunze) +++