74 Jahre Hiroshima und Nagasaki
"pax christi"-Präsident Algermissen: "Wachsam und aktiv gegen Atomwaffen"
Symbolbild: Pixabay
06.08.2019 / FULDA/BERLIN -
"Wachsam und aktiv gegen Atomwaffen" - unter diesem Titel steht eine Erklärung des "pax christi"-Präsidenten Bischof em. Heinz Josef Algermissen, Fulda, anlässlich des 74. Jahrestages der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945. OSTHESSEN|NEWS veröffentlicht den Text im Folgenden im Wortlaut:
"Selten wird der Wahnsinn des Krieges schmerzlicher bewusst als je am 6. und 9. August, da wir der Opfer der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki gedenken. Indes bedrohen uns auch 74 Jahre nach diesen Katastrophen immer noch Atomwaffen, die mit unvorstellbarer Sprengkraft alles Leben auf der Erde mehr als hundertfach vernichten können.
Der Kampf gegen die atomare Bedrohung ist integraler Bestandteil kirchlicher Friedensarbeit. Praktisch alle christlichen Kirchen sprechen sich heute nicht nur ganz klar gegen einen atomaren Krieg aus, sondern auch gegen die Produktion von Atomwaffen und die Drohung mit deren Einsatz. So hat zum Beispiel vor kurzem die Deutsche Kommission Justitia et Pax die Erfahrungen mit jahrzehntelanger Atomwaffenpolitik sowie die gegenwärtigen Entwicklungen internationaler Politik und die Argumente für und wider Atomwaffen kritisch geprüft. Sie gelangt dabei zu dem Schluss, die bisherige moralische Duldung der Strategie der nuklearen Abschreckung als Konzept der Kriegsverhütung müsse unbedingt aufgegeben werden. Die mächtigsten Atomwaffenstaaten würden allerdings keinen ernsthaften Willen erkennen lassen, dieses Konzept aufzugeben.
Die katholische Friedensbewegung pax christi sieht sich in ihrem jahrzehntelangen Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt bestätigt. Atomwaffen, ob angedroht oder eingesetzt, sind moralisch verwerflich und eine Sünde gegen heutige und künftige Generationen.
Papst Franziskus hat in seiner Ansprache zum Weltgebetstag für den Frieden am 20. Juli 2016 in Assisi eindringlich ermahnt: „Wir dürfen nicht gleichgültig bleiben. Die Welt hat heute einen brennenden Durst nach Frieden. In vielen Ländern leidet man unter Kriegen, die oft ausgeblendet werden und doch immer Ursache für Leid und Armut sind.“ Deshalb dürfen wir nicht müde werden immer wieder zu erinnern, „dass der Name Gottes die Gewalt nie rechtfertigen kann. Allein der Friede ist heilig. Nur der Friede ist heilig, niemals der Krieg! In diesem Sinne appelliere ich für die Abrüstung sowie für das Verbot und die Abschaffung der Atomwaffen.“
Diesem eindringlichen Mahnruf des Papstes ist nichts hinzuzufügen." (Bischof em. Heinz Josef Algermissen) +++
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