Standortübungsplatz der Bundeswehr
Einst Militärgelände, nun Schauplatz des „Red Castle Run“
Fotos: Klaus Hartwig
26.07.2019 / ROTENBURG/F. -
Der „Red Castle Run“ in Rotenburg an der Fulda wirft seine Schatten voraus. Nicht einmal vier Wochen und die Kleinstadt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg steht im Zeichen des Extremlaufes, der mit zahlreichen attraktiven Hindernissen im Stadtkern lockt, aber auch mit einer ganz besonderen Fläche aufwarten kann.
Denn auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Rotenburg an der Fulda werden sich die tapferen Teilnehmer und Teilnehmerinnen ebenfalls über, durch und unter Hindernissen hindurch quälen müssen. Die rund 313 Hektar große Fläche, die der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gehört, musste vorab aber erst für den Lauf „freigegeben“ werden.
„Der Bundesforstbetrieb Schwarzenborn ließ sich von der bereits gereiften Idee des Red Castle Runs überzeugen, insofern keine Bedenken der zuständigen Behörden wie Wasserwirtschaft oder Naturschutz gegenüber dem Event bestehen“, fasst Clemens Rupp, zuständig für die Liegenschaftsverwaltung im Bundesforstbetrieb Schwarzenborn, zusammen.
Im Herbst 2018 hatte die Sportagentur Speed, Ausrichter des Extremlaufes, den Bundesforstbetrieb Schwarzenborn als örtlich zuständiger Vertreter des Flächeneigentümers kontaktiert und eine mögliche Nutzung der Fläche abgesteckt. „Im Anschluss daran galt es vor allen Dingen die Koordination mit den anderen Nutzern auf der Liegenschaft zu organisieren“, gibt Rupp einen Ausblick auf die bereits erfolgreich erledigten Aufgaben.
Der ehemalige Standortübungsplatz Rotenburg an der Fulda diente ursprünglich einem Panzergrenadierbataillon - später einem Führungsunterstützungsbataillon - als Übungsraum. Darunter fallen neben der Standortschießanlage (3,3 Hektar) und der Standortmunitionsniederlage (7,5 Hektar) auch die Panzerwaschanlage sowie Verkehrsflächen (13 Hektar). Den Rest der Fläche machen Wald und Wiesenflächen aus.
Nach Aufgabe der militärischen Nutzung Ende März 2016 fielen die Flächen in den Zuständigkeitsbereich der „BImA“ zurück und werden seitdem vom Bundesforstbetrieb Schwarzenborn vorwiegend für land- und forstwirtschaftliche Zwecke - 41 Hektar davon zur Schafhaltung - genutzt. Dass die Fläche frei von Munitionsrückständen oder Bombenblindgängern ist, bestätigten Gutachten des hessischen Kampfmittelräumdiensts. In rund vier Wochen wird das ehemalige Militärgelände von den tapferen Athleten des ersten „Red Castle Run“ gestürmt. (Tobias Herrling) +++