Selbstbewusst den Berufsstand vertreten

Freisprechungsfeier der Friseur-Innung mit 20 Junggesellinnen

Mit dem Gesellenbrief in der Tasche jetzt durchstarten: Jörg Demuth, Stefan Otterbein, die Gesellinnen sowie Gabriele Leipold und Michael Weber (v.lks.).
Foto: Sebastian Ruf

16.07.2019 / FULDA - Seinen Dank richtete der Obermeister der Friseur-Innung Fulda insbesondere an die Betriebe, die durch ihr großes Engagement in der Ausbildung eine Lossprechungsfeier im Friseurhandwerk überhaupt erst ermöglichen. Michael Weber betonte: "Durch Ihren unermüdlichen Einsatz sichern Sie die Zukunft unseres schönen Berufes." Mit diesen Worten begrüßte der Obermeister die rund 60 Gäste im Fuldaer Vonderau Museum. Die anwesenden 20 Gesellinnen forderte der Redner auf, weiteren jungen Menschen ein Vorbild zu sein, "begeistern Sie angehende Berufseinsteiger, den gleichen und den richtigen Weg wie Sie einzuschlagen. Werden Sie Botschafter unseres Berufsstandes im Speziellen und des Handwerks im Allgemeinen." Kritische Worte fand der Obermeister für die wachsende Zahl an Studenten, die ein Handwerk noch nicht einmal im Ansatz in Erwägung zögen und damit den Fachkräfte-Mangel weiter verstärken, "...um dann im Laufe des Studiums festzustellen, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige ist."



Die 20 neuen Friseurgesellinnen begrüßte im Anschluss ebenfalls der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Stefan Otterbein, der sich mit dem Verlauf der Prüfungen zufrieden zeigte. Die Absolventen hätten allesamt die Prüfungszeit erfolgreich durchlaufen, die Vielzahl der gelungenen Abschlüsse und damit die Anzahl der Junggesellinnen sprächen für sich. In diesem Zusammenhang dankte Otterbein ebenso wie sein Vorredner den Ausbildungsbetrieben, die sich Jahr für Jahr dem Nachwuchs im Handwerk annehmen.

Als Schulleiter der Eduard Stieler-Schule beglückwünschte Oberstudiendirektor Jörg Demuth die Junggesellen. "Ich bin überzeugt, dass viele von Ihnen ihren Traumberuf gefunden haben und überaus selbstbewusst Ihren Berufsstand vertreten." Zukünftig gelte es, sich ganz im Sinne der Kunden einzusetzen. Humorvoll führte der Pädagoge aus: "Zu kurz, zu lang - zukünftig müssen Sie wissen, was zu tun ist." Dazu hätten die Gesellinnen in den zurückliegenden drei Jahren Fach- und Methodenwissen sowie Sozialkompetenzen erworben und das selbstständige Arbeiten gelernt.

"Wie geht es weiter? Ihnen stehen vielfältige Wege offen und vielleicht stellen Sie ja fest, dass Fulda als Standort gar nicht so schlecht ist." Dennoch gelte es weiterhin, zu lernen, neue Trends aufzuspüren, sich persönlich weiterzuentwickeln oder vielleicht sogar den Meistertitel anzustreben. "Bei allen weiteren Schritten ist eines wichtig: Bleiben Sie sich selber treu." Nicht nur zu ihrem gelungenen Abschluss, sondern auch zur Wahl eines wirklich tollen Berufes gratulierte Gabriele Leipold. Die stellvertretende Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda erläuterte: "Bei Friseurinnen und Friseuren habe ich sehr oft den Eindruck, dass hier Menschen für ihren Beruf leben, dass ihre Begeisterung spürbar ist." Mit der Gesellenprüfung beginne jetzt ein neuer Lebensabschnitt, der Start in ein freies und selbstbestimmtes Leben. "Sie sind finanziell unabhängiger, Sie stehen auf eigenen Beinen und können frei über Ihren weiteren beruflichen Weg entscheiden." Jetzt gelte es, mit dem Gesellenbrief in der Tasche durchzustarten. Dennoch seien Weiterbildung und Qualifizierung die Zauberworte. " Noch nie waren die Voraussetzungen für berufliche Weiterbildung so gut, nutzen Sie die Chancen, die Ihnen geboten werden und zeigen Sie Eigeninitiative. Das regionale Handwerk braucht engagierte und qualifizierte Fachkräfte." (pm) +++

X