Unternehmen nimmt Stellung
Amazon-Statements zu Streik, Kritik wegen Nazi-Artikeln und Greenpeace
Archivbilder: O|N
16.07.2019 / BAD HERSFELD -
Der Unternehmenssprecher von Amazon, Thorsten Schwindhammer, nimmt in einer Pressemitteilung Bezug auf unseren Artikel vom heutigen Montag und äußert sich in Statements zu den drei angesprochenen Themenkomplexen Streik am Prime Day, dem Vorwurf des Zentralrats der Juden wegen des Verkaufs von Nazi-Artikeln und der Greenpeace Protsestaktion gegen die Vernichtung von Retouren. Wir veröffentlichen die Pressemitteilung hier im Wortlaut:
Statement zum Ver.di-Streikaufruf
Der Streikaufruf hat keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Lieferversprechens, denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal. Die Pakete kommen an. Lediglich ein kleiner Teil der Belegschaft beteiligt sich am Streikaufruf. Amazon beweist jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein kann.
Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. Mehr als 8.000 Mitarbeiter in Deutschland arbeiten schon seit über fünf Jahren bei uns. Wir arbeiten eng mit den Betriebsräten in unseren Logistikzentren zusammen, die von allen Mitarbeitern gewählt werden und die gesamte Belegschaft repräsentieren – im Gegensatz zur Gewerkschaft, die nur für eine Minderheit spricht. In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde. Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2.397 Euro brutto im Monat, inklusive zusätzlicher Leistungen wie leistungsbezogener Boni. Hinzu kommen Überstundenzuschlag, Aktien und weitere Zusatzleistungen. Zusätzlich bietet Amazon innovative Programme wie „Career Choice“ an, in dessen Rahmen Amazon die berufliche Ausbildung der Mitarbeiter fördert. Amazon übernimmt 95 Prozent der Kosten für bundesweit anerkannte Kurse."
"Wir nehmen den Hinweis des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ernst und erkennen seine Bedenken an. Wir distanzieren uns deutlich vom Nationalsozialismus und seiner Verherrlichung. Die genannten Produktgruppen werden wir gründlich überprüfen und uns in diesem Zusammenhang auch an den Zentralrat der Juden in Deutschland wenden. Wir verfügen über klare Richtlinien und alle Amazon Verkäufer müssen sich an unsere Verkaufsbedingungen halten – erlangen wir Kenntnis über einen Verstoß, ergreifen wir entsprechende Maßnahmen, die die Schließung des Verkäufer-Kontos beinhalten können.“
Amazon Statement Greenpeace Aktion
„Diese Art von Protest ist illegal und gefährdet unnötig alle Beteiligten und unsere Mitarbeiter. Wir arbeiten mit der Polizei vor Ort zusammen, um die Sicherheit der Mitarbeiter und des Gebäudes zu gewährleisten. Wir prüfen rechtliche Schritte gegen die Organisatoren der Aktion.
Amazons Ziel ist es, dass Kunden mit ihren gekauften Produkten rundum zufrieden sind. Aber Retouren kommen vor, falls Kunden einen gekauften Artikel einmal nicht verwenden können oder ihre Meinung geändert haben. Bei Amazon wird der überwiegende Teil der retournierten Waren – je nach Zustand – an andere Kunden oder Restpostenhändler weiterverkauft, an die Hersteller zurückgegeben oder an gemeinnützige Organisationen gespendet.
So kooperieren wir mit der gemeinnützigen Plattform innatura, die Sachspenden an karitative Organisationen vermittelt und die wir seit 2013 als Gründungspartner unterstützen. Auf diesem Wege haben mehr als 1.000 soziale Organisationen Amazon-Spenden erhalten und rund 450.000 bedürftige Menschen davon profitiert.
In bestimmten Fällen können wir Produkte jedoch nicht weiterverkaufen oder spenden, z.B. aus Sicherheits- oder Hygienegründen. Wir arbeiten intensiv daran, die Anzahl dieser Produkte auf null zu senken.
Hier finden Sie ein Statement von Dr. Juliane Kronen, Gründerin und Geschäftsführerin unseres Spendenpartners innatura gGmbH: „Amazon ist in Deutschland einer unserer wichtigsten Produktspender und unterstützt innatura von Anfang an. Ohne die Sortimentsbreite von über 1.500 Artikeln, die wir gemeinnützigen Organisationen nur dank Amazon anbieten können, würde es innatura nicht geben."(pm)+++