Neun Verletzte

Patient sprüht in der Notaufnahme mit Pfefferspray um sich


Fotos: Julius Böhm / Hendrik Urbin

13.07.2019 / FULDA - Die neue Zentrale Notaufnahme am Klinikum Fulda wird nur acht Tage nach der Eröffnung Zeuge eines großen Einsatzes von Feuerwehr und Polizei. Es kam nach Angaben der Polizei zu dem Einsatz von Pfefferspray. Ein Patient wurde zur psychiatrischen Behandlung von der Polizei in die Notaufnahme gebracht, als er plötzlich ein Pfefferspray zog und um sich sprühte. Insgesamt neun Personen - darunter der Patient - wurden verletzt.


Der 66-Jährige aus Thüringen war zuvor aufgrund eines anderen Vorfalls auf der Polizeidienststelle, wurde dort psychisch auffällig und sollte daraufhin - in Begleitung von Polizeibeamten - bei einem Psychiater im Klinikum Fulda vorstellig. Der Patient wurde in der Notaufnahme zunehmend aggressiv. Aus diesem Grund wurden weitere Polizeistreifen zur Unterstützung angefordert. Während der weiteren polizeilichen Maßnahmen zog er plötzlich ein Reizgasspray und setzte dies gegen die Beamten und das Klinikpersonal ein. Durch das Versprühen von Pfefferspray wurden fünf Personen des Klinikpersonals und vier Polizeibeamte verletzt.

Für etwa eineinhalb Stunden war der Betrieb der Notaufnahme zumindest in Teilen unterbrochen, bis die Feuerwehr die betroffenen Bereichen unter Einsatz von Messtechnik und Atemschutzgeräten von den deutlich wahrnehmbaren Reizgasen befreit hatte. Die von der Reizgasattacke Betroffenen wurden in der Fahrzeughalle untergebracht und dort erstversorgt. Die Patienten, die zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Notaufnahme waren, wurden ins Wartezimmer gebracht und nach Dringlichkeit versorgt. Der Patient aus Thüringen wurde in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie eingeliefert. Ihn erwartet ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Polizeibeamte und Gefährlicher Körperverletzung.

Um 21:30 Uhr konnte Klinikdirektorin Dr. Petra Zahn Entwarnung geben. Sie wurde, ebenso wie Fuldas Bürgermeister Dag Wehner, der im Aufsichtsrat des Klinikums sitzt, einberufen. Sie informierte die wartenden Patienten über die Vorfälle und sagte, der Betrieb der Zentralen Notaufnahme sei nun wieder wie gewohnt möglich.

Während des Einsatzes am Klinikum brach über Fulda ein Unwetter aus. Die Feuerwehr Fulda wurde prompt zum nächsten Einsatz gerufen: Ein Garagenbrand nach Blitzeinschlag. (Julius Böhm) +++

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