Kommentar von Stefanie Harth
Quo vadis, Smart City? Die Konkurrenz schläft nicht…
Foto: Stefanie Harth
11.07.2019 / BAD HERSFELD -
Das tut richtig weh: Bad Hersfeld ist vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) nicht als eine der ersten zehn Modellstädte zum Thema „Smart City“ ausgewählt worden. „Juhu, jetzt ist unser Bürgermeister, unser selbsternannter Smart City-Experte, mit seinem ‚Vorzeigeprojekt‘ gescheitert“, mag sich so mancher Kritiker ins Fäustchen lachen. Das ist ein bisschen zu einfach gedacht. Ein differenzierter Blick lohnt.
„Wir sind enttäuscht, aber keinesfalls entmutigt“, heißt es aus dem Bad Hersfelder Rathaus. Ob die Festspielstadt für die zweite Staffel des Förderprogramms „Smart Cities made in Germany“ kandidiere, müssten die politischen Gremien entscheiden.
Mit deutlicher Mehrheit hatte die Stadtverordnetenversammlung im Mai die Bewerbung für das Förderprogramm nachträglich legitimiert. Dafür mussten Bürgermeister Thomas Fehling und Stadtsprecher Meik Ebert viel Überzeugungsarbeit leisten. Nach der aktuellen Schlappe wird es für den Rathauschef (noch) schwieriger werden, smarte Lösungen bei den Parlamentariern durchzusetzen – dafür muss man kein Hellseher sein.
Bad Hersfeld, einstiger Vorreiter auf dem Gebiet Smart City und „super-vernetzt“ innerhalb des jungen Marktes, guckt in die Röhre. Die Lullusstadt scheint ihren Vorsprung, den sie sich in der Welt der Digitalisierung erarbeitet hatte, verloren zu haben. Die Konkurrenz schläft nicht… Kam der Wettbewerb des BMI für Bad Hersfeld zu spät? (Stefanie Harth) +++
Archivfoto: Carina Jirsch