Neue Details aus zurückgezogenem Geständnis

Mordfall Lübcke: Tat womöglich seit Jahren geplant?

Der ermordete Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke (li.) und der mutmaßliche Mörder Stephan E. (damals 29) auf einer Wahlkampfkundgebung der NPD
Foto: ON-Archiv / /exif-recherche.org/www.schuetzenclub-sandershausen.de

08.07.2019 / KASSEL - Erst hat Stephan E. den Mord an Regierungspräsident Lübcke gestanden, dann widerrufen: Nun werden Einzelheiten der ursprünglichen Aussage von dem möglichen Täter bekannt - darunter auch, dass er angeblich mehrere Anläufe unternommen hat, die Tat auszuführen. Das berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" aus dem zurückgezogenen Geständnis des Tatverdächtigen. Der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke könnte daher schon länger geplant gewesen sein.



Stephan E. habe wohl schon im Jahr 2017 daran gedacht, Lübcke zu töten. Er sei mindestens zwei Mal mit geladener Waffe zum Haus Lübckes nach Wolfhagen-Istha gefahren, habe dann aber nicht geschossen. Hinterher sei er froh gewesen, die Tat nicht ausgeführt zu haben. Als er Lübcke schließlich am 2. Juni doch ermordet habe, sei dies wortlos geschehen.

Zudem berichtet die Rheinische Post am Montagmorgen, dass "der hessische Verfassungsschutz eine überregionale Vernetzung Rechtsextremer in Nordhessen sieht". Das reiche von einzeln agierenden Rechtsextremen bis hin zu strukturierten Gruppen mit internationalen Kontakten. Es wird nachberichtet. (nb) +++

Das Wohnhaus von Walter Lübcke in Wolfhagen-Istha
Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

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