Kommentar von Julius Böhm

Michael Roth an die SPD-Spitze, na endlich!


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04.07.2019 / REGION - Michael Roth ist niemand, der sich mit Polemik, hanebüchenen Forderungen oder gar parteipolitischen Grabenkämpfen ins Rampenlicht drängt. Seit über 20 Jahren im Bundestag und seit nunmehr knapp sechs Jahren am Kabinettstisch macht der Heringer Abgeordnete und Europa-Staatsminister schlichtweg seine Arbeit. Unaufgeregt, diplomatisch und offensichtlich nicht allzu schlecht!


Sechs Mal in Folge haben ihn die Nordhessen direkt in den Bundestag gewählt. Bei dem (aus SPD-Sicht katastrophalen) Ergebnis der Europawahl Ende Mai gab es sehr wenige rote Flecken auf der Landkarte, die die SPD als stärkste Kraft markierten. Roths Heimat hielt ihm trotz Streitigkeiten in der GroKo und dem sonstigen Kleinreden der SPD die Treue. Ein dicker rot(h)er Klecks in der Mitte Deutschlands. Eine letzte SPD-Hochburg. Der Beweis: Michael Roth kann Wahlen gewinnen.

Die Menschen in der Region vertrauen Roth, weil er nahbar ist, gar nicht erst versucht, leichte Antworten auf komplexe Fragen zu geben und jede freie Minute zwischen Berlin, Brüssel und anderen europäischen Städten seinem Wahlkreis widmet. Ehrlich, transparent und unprätentiös.

Lange genug gingen Ministerposten und SPD-Spitzenpositionen an ihm vorbei, an andere, lautere Politiker. Trotz guter Arbeit und dem Rückhalt seiner treuen Wähler. Doch was die SPD nun braucht, ist jemand, der die Ziele der Sozialdemokraten und ihre unbestrittenen Erfolge in der Regierung mit Leidenschaft, aber ohne Show nach außen trägt.

Roth an die SPD-Spitze, na endlich!

Er will es nun selbst. Und (natürlich) erstmals in einer Doppelspitze mit Christina Kampmann. Denn bei ihm ist ein solcher Versuch kein Marketing-Trick oder eine billige Kopie der Grünen. Bei Michael Roth ist die Vorstellung eines Geschlechterduetts an der SPD-Spitze pure Überzeugung. Die SPD darf hoffen. (Julius Böhm) +++

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Archivfotos (2): Hans-Hubertus Braune

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