Sechs Spiele Trainer im Waidesgrund
Als Klaus Toppmöller den RSV Petersberg vor dem Abstieg retten sollte
Foto: Vereinsheft RSV Petersberg 1989/1990
29.06.2019 / PETERSBERG -
Er ist Rekordtorschütze des 1.FC Kaiserslautern, dreimaliger Nationalspieler und war Trainer des Jahres 2002: Klaus Toppmöller. Der heute 67-Jährige ist als Fußball-Trainer vor allem aus seiner Zeit in Frankfurt, Bochum und Leverkusen bekannt, seine dritte Station war aber eine in Osthessen - der RSV Petersberg.
Von März bis Mai 1990 stand "Toppi" im Waidesgrund an der Seitenlinie und sollte den sich im Abstiegskampf der damaligen Landesliga Nord befindenen RSV zum Klassenerhalt führen. Bereits im Sommer 1989 - also ziemlich genau vor 30 Jahren - hielt Toppmöller ein Demo-Training bei den Petersbergern. Über Eberhard Gaul kam der Kontakt zum RSV damals zu Stande, im März 1990 schlug Toppmöller schließlich in Osthessen auf.
"Toppi war ein ganz anderer Trainer als die meisten in der damaligen Zeit. Er war ein hervorragender Fachmann, konnte eine Mannschaft führen und motivieren", erinnert sich Heinz Ritter, der sich gemeinsam mit Eberhard, Thomas und Robert Gaul um den RSV verdient machte. Toppmöller, damals 38 Jahre jung, wurde kurz zuvor beim SSV Ulm entlassen und heuerte wenig später im Waidesgrund an.
Auch ein Europa- und Weltmeister war beim RSV
Es folgten fünf Jahre Bochum, ein Gastspiel in Saarbrücken sowie seine wohl erfolgreichste Zeit bei Bayer Leverkusen, das er in drei Wettbewerben - Liga, Pokal, Champions-League - auf Rang zwei führte. Obwohl seine Zeit in Osthessen lange zurückliegt und nur von kurzer Dauer war, der Kontakt zum RSV blieb über die Jahre bestehen. "Es sind einfach Freundschaften entstanden", sagt Ritter, der nach wie vor mit Toppmöller in Kontakt steht und bei dessen endgültigem "Karriereende" mitwirkte.
Überregional in die Medien geriet der RSV aber, als Toppmöller 2002 mit Leverkusen das "Vize-Triple" schaffte, die Presse auf Toppmöllers dritte Station als Trainer aufmerksam wurde und die Geschichte erzählte. "Wir haben einen späteren Champions-League-Finaltrainer im Verein gehabt, das ist eine tolle Sache", sagt Ritter nicht ohne stolz. Denn obwohl Toppmöllers Mission erfolglos blieb, hatte er seinen Anteil an den späteren Glanzzeiten Mitte der 90er Jahre. (Tobias Herrling) +++