"Demokratie ist in Gefahr"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht Witwe von Walter Lübcke
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23.06.2019 / KASSEL / WOLFHAGEN - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Sonntag Kassel besucht. Während seiner Rede zum Festakt 100 Jahre Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Ständehaus thematisierte Steinmeier erneut den Fall Lübcke. Der Regierungspräsident wurde vor drei Wochen spätabends auf der Terrasse seines Wohnhauses gefunden. Er starb - ein Kopfschuss stellten die Ermittler fest.
"Es ist ein furchtbarer Verdacht, dass es sich hier um einen politischen Mord, begangen von einem oder sogar mehreren Rechtsextremisten, handeln könnte. Die umfassende Aufklärung des Verbrechens hat nun oberste Priorität. Negative Beispiele aus unserer jüngeren Vergangenheit mahnen uns eindringlich: Wir dürfen die Gefahr eines Terrorismus von rechts niemals wieder unterschätzen, ganz gleich, wen er trifft!", sagte der Bundespräsident am Sonntag in Kassel. Steinmeier trug sich mit einer persönlichen Widmung in ein Kondolenzbuch in der Martinskirche ein.
"Es muss uns beschämen und darf uns auch nicht ruhen lassen, dass wir Walter Lübcke nicht schützen konnten", sagte Steinmeier, der laut übereinstimmenden Medienberichten auch die Witwe von Walter Lübcke in Istha besucht hat. Das bestätigte eine Sprecherin des Präsidialamts der Deutschen Presse-Agentur im Anschluss an den 45-minütigen Besuch, schreibt hessenschau.de.
Tags zuvor gingen in Kassel und Wolfhagen rund 3.000 Menschen auf die Straßen. 2.500 Menschen demonstrierten in Kassel gegen rechte Gewalt. In Lübckes Heimatstadt Wolfhagen hielten rund 700 Menschen eine Mahnwache ab. Der Fall Lübcke beschäftigt und schockiert weiter die Menschen im gesamten Bundesgebiet. Zudem ist eine Debatte entfacht, wie auch Kommunalpolitiker besser geschützt werden können. (red) +++
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