"In ist, wer drin ist!"
Lüdermünd ist stolz! Neues Einsatzfahrzeug und Jugendfeuerwehr-Gründung
Fotos: Hendrik Urbin
24.06.2019 / FULDA -
Die Freiwillige Feuerwehr ist in Lüdermünd, einem kleinen Stadtteil von Fulda, eine generationsübergreifende Angelegenheit. Mitten im Ort befindet sich das Gerätehaus der Brandschützer - und dort versammelten sich am Samstagnachmittag einige hundert Menschen, um zwei Dinge zu feiern: die Indienststellung des neuen Tragkraftspitzenfahrzeuges und die Gründung der Jugendfeuerwehr Lüdermünd. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sprach von einer "großen Errungenschaft" und lobte die "starke Gemeinschaft".
Wehrführer Heiko Kramm bedankte sich bei der Stadt Fulda und den politischen Gremien für das Vertrauen und die Investition in die Feuerwehr Lüdermünd. Der Verein schweiße den Ort zusammen, nicht nur im Einsatzdienst, sondern auch im Ehrenamt. "Wir spielen überall eine Rolle und übernehmen Aufgaben für das Gemeinwohl. Das wird heute gewürdigt - und wir sind sehr dankbar." 230 Einwohner zählt das Örtchen an der Fulda, und davon sind 135 Menschen Bürger im Alter zwischen knapp drei Monaten und 98 Jahren im Feuerwehrverein.
Der OB machte deutlich: "Das Einsatzfahrzeug wird gebraucht, bereits Ende April war es bei einem Waldbrand im Löscheinsatz. Damit ist die Feuertaufe überstanden." Die Stadt investiere in Technik, aber auch in die Menschen, die gebraucht werden, damit Gesellschaft funktioniere. "Auf beides sind wir angewiesen. Das zeigen die Großbrände im Industriegebiet West, bei Antonius Netzwerk Mensch oder die jüngsten Unwetter", so Wingenfeld, der betonte: "Brandschutz ist eine grundlegende Aufgabe in unserer Stadt, die wir leisten wollen und müssen, denn in Notsituationen ist schnelle Hilfe extrem wichtig."
André Schmelz und Florian Brähler übernehmen das Zepter in der Jugendfeuerwehr Lüdermünd, der aktuell acht Jungen und drei Mädchen angehören. Der Jugendwart und sein Stellvertreter engagieren sich schon lange und haben selbst mal klein angefangen. Ihr gestecktes Ziel: "Jugendliche für die Arbeit der Feuerwehr begeistern und etwas Gutes für ihren Heimatort tun." Früher mussten die Heranwachsenden nach Gläserzell oder Kämmerzell fahren, heute findet Jugendarbeit direkt vor der Haustür statt. Für OB Dr. Wingenfeld stand fest: "Hier sind die Jugendlichen bestens aufgehoben. Bei der Vielzahl der Freizeitangebote ist es nicht einfach, kontinuierliche Begeisterung zu erzeugen, aber die Feuerwehr ist attraktiv und bietet viel."
Von der Sparkassen-Versicherung gab es zur Gründung einen 112 Euro-Scheck und auch die Stadt hatte etwas im Gepäck. "Die Spende der Sparkasse war in meinen Unterlagen, der Brief der Stadt leider nicht. Aber Gott sei Dank gibt es den Geldautomaten in Horas, sodass die kleine Panne auf dem kurzen Dienstweg doch noch gelöst werden konnte", scherzte das Stadtoberhaupt. Zu guter Letzt gab es den ökumenischen Kirchen-Segen von Pfarrerin Laura Baumgart (Versöhnungskirche) und ihrem katholischen Amtsbruder Pfarrer Thorsten Kremer (Sankt Katharina). Er spendete Weihwasser und sagte: "Der Segen Gottes ist im Einsatz wichtig und hilft den Kameraden immer wieder gesund nach Hause zu kommen."
Von einem "ganz besonderen Tag" und einer "einmaligen Gründung" in Zeiten, wo ehrenamtliches Engagement in die zweite Reihe rückt, sprach Patricia Fehrmann, Fraktionschefin der CDU in der Stadtverordnetenversammlung und lobte den Zusammenhalt in Lüdermünd. Kreisjugendfeuerwehrwart Steffen Hohmann sagte: "Ihr schreibt Geschichte, denn im Jahr 2019 eine Jugendfeuerwehr zu gründen, ist nicht selbstverständlich. Ihr seid ein Aushängeschild und habt noch viel Luft nach oben." Als Vertreterin der Stadtjugendfeuerwehr ergriff Melanie Medler das Wort: "In ist, wer drin ist! Hinter diesem Slogan steckt eine Nachwuchskampagne und ihr alle seid In. Die Jugendfeuerwehr ist ein neues Fundament in Lüdermund."