Diskutiert, geehrt und gedacht

Kreistagssitzung: Wie der Kreistag versucht, die Johannes-Hack-Schule zu retten

Die Kreistagssitzung in Kalbach
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

18.06.2019 / KALBACH - Es wurde diskutiert, geehrt und gedacht: Die Kreistagssitzung am Montag in Oberkalbach (südlicher Kreis Fulda) war ein wahres Wechselbad der Gefühle. Großes Thema war die bevorstehende Schließung der Johannes-Hack-Schule in Petersberg (OSTHESSEN|NEWS berichtete bereits).


Doch vor den, mehr oder weniger, ernsten Themen des Landkreises, wurde in einer Gedenkminute an den ermordeten Regierungspräsidenten Walter Lübcke aus Kassel gedacht. Im Anschluss wurden Hermann Müller und Bernd Eckard für ihre lange Mitgliedschaft im Kreistag geehrt. Gastgeber der Kreistagssitzung war Bürgermeister Florian Hölzer (parteilos) und entschuldigte sich: "Wir haben hier zwar kein Mobilfunknetz, ich hoffe aber, dass wir bis Weihnachten angeschlossen sind. Ich würde allerdings nicht darauf wetten", so Hölzer.

Die Rettung des Hauptschulzweiges der Johannes-Hack-Schule ?!

Sowohl die CDU, CWE, SPD als auch die Linke brachten einen Antrag zum Erhalt des Hauptschulzweiges der Johannes-Hack-Schule in Petersberg ein. Da mehr Platz für die Grundschüler gebraucht wird, muss der Hautpschulzweig geschlossen werden. "Wir wollen prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, den Hauptschulzweig weiterzuführen. Beispielsweise eine Pavillon-Lösung", so Norbert Herr (CDU). Laut Thomas Grünkorn (CWE) seien die Argumente zur Schließung des Hauptschulzweiges nicht stichhaltig genug.

Landrat Bernd Woide (CDU) betonte, dass nicht er selber für die Schließung des Zweiges verantwortlich ist. "Bei den Diskussionen ist immer das staatliche Schulamt dabei. Unsere Aufgabe ist es, die Entwicklung einzelner Schulen, aber auch aller Schulen ins Auge zu fassen. Ich habe mir die Schule selbst angeschaut, um zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt, das Gebäude baulich zu ergänzen. Dabei ist die einzige Möglichkeit, in den Schulhof zu bauen", so Woide. Das wiederum fiele aber zulasten der Grundschüler, die den Platz dringend bräuchten. "Es kann also sein, dass es sogar schlechter wäre, wenn man baut. Wir müssen jetzt unter anderem mit der Konrad-Adenauer-Schule reden und der Gemeinde. Unsere Aufgabe ist es, das gesamte Angebot anzuschauen." Der Antrag wurde angenommen.

Weitere Themen des Tages waren unter anderem die Einrichtung einer kreisweiten Onlineplattform für Bebauungs- und Flächennutzungspläne und der Beitritt zur Gigabitregion Frankfurt Rhein Main. Beide Anträge wurde angenommen. Diskutiert wurde auch die dritte Offenlage des Teilregionalplanes Energie Nordhessen. Die FDP fordert unter anderem, das "Zwei-Prozent-Ziel" nicht mehr weiter zu verfolgen. "Es ist nicht akzeptabel, dass in Südhessen deutlich vom Ziel abgewichen wird", während in Nord- und Osthessen umstrittene und nicht geeignete Flächen ausgewiesen werden, so Mario Klotzsche. (Moritz Pappert) +++

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