Heimtückischer Mord?

Generalbundesanwalt zum Mord-Fall Lübcke: Rechtsextremes Motiv

Markus Schmitt, Sprecher der Bundesanwaltschaft, gibt ein Statment zum Tatverdächtigen im Mordfall Lübcke
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18.06.2019 / KASSEL - Der Generalbundesanwalt hat am Montagnachmittag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz erste Angaben gemacht. Demnach handelt es sich bei dem dringend tatverdächtigen Mann um den 45-jährigen Stephan E.. Die Ermittler in Karlsruhe gehen davon aus, dass es ein rechtsextremes Motiv gab. Demnach soll Stephan E. Dr. Walter Lübcke heimtückisch getötet haben. Weitere Details zu den Ermittlungen wollte die Generalbundesanwaltschaft nicht nennen. Die Ermittlungen laufen weiter - auch ob eine Gruppierung hinter dem Mord stecke. Die Bundesanwaltschaft habe den Fall wegen der besonderen Bedeutung übernommen, erklärte der Sprecher Markus Schmitt.

Der Fall Lübcke ist zur Chefsache erklärt. Nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten und der Festnahme eines dringend Tatverdächtigen übernimmt jetzt der Generalbundesanwalt die Ermittlungen. Das erklärte eine Sprecherin der Karlsruher Behörde am Montagvormittag. Zuerst hatte Spiegel Online darüber berichtet - mit dem Verweis auf die "besondere Bedeutung des Falls".


Die höchste deutsche Staatsanwaltschaft, die beim Bundesgerichtshof angesiedelt ist, zieht Ermittlungen dann an sich, wenn ein länderübergreifender Terrorverdacht besteht. Die Spur führte die 'Soko Liemecke', so berichten mehrere nationale Medien, in die rechtsextreme Szene. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es noch nicht.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) rief am Sonntagabend im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch dazu auf, die Ermittler ihre Arbeit machen zu lassen. "Wir sollten nicht spekulieren."

In U-Haft sitzt seit Sonntag ein 45 Jahre alter Mann, der in Kassel von Spezialkräften der hessischen Polizei in der Nacht zum Samstag festgenommen wurde. Seine DNA-Spuren sind an der Kleidung des durch einen Kopfschuss getöteten CDU-Politikers gefunden worden. (Christian P. Stadtfeld) +++

Sein Platz auf der Ehrentribüne beim Hessentags-Umzug in Bad Hersfeld blieb leer. Nur ein Foto und Blumen erinnern an den erschossenen Regierungspräsidenten Walter Lübcke.
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Im Mordfall Lübcke übernimmt jetzt der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.
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