"Volles Haus" im Esperanto - Bildungsmesse 2019 lockt mit Infos und Angeboten
Alle Fotos: Martin Engel
17.06.2019 / FULDA -Das Wetter meint es heute gut mit allen Schülern, die sich bei der 13. Bildungsmesse 2019 über ihren Traumberuf informieren möchten: in der Esperantohalle ist es trocken und warm. Schon vor der offiziellen Eröffnung um 10:30 Uhr waren alle Parkplätze um die Hallen dicht besetzt und IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt, der die Türen offiziell für die jungen Besucher freigab, musste vor dem großen Andrang regelrecht zur Seite springen. 139 Aussteller stellen am Sonntag und Montag auf 4.300 Quadratmetern über 161 verschiedene Ausbildungsberufe und zahlreiche Weiterbildungs- und Studienangebote so vor, das sich die potentiellen Azubis, Schüler und Studierenden tatsächlich ein umfassendes Bild von ihrem künftigen Job machen können. Schon so mancher der über tausend Besucher ist mit einem Ausbildungsvertrag oder wenigstens klaren Vorstellungen über seine berufliche Zukunft von diesem Messebesuch zurückgekommen.
Die Ausbildungsmesse punktet seit Jahren als direkte Kontaktbörse zwischen Bald-Azubis und Arbeitgebern der Region. Je mehr der Fachkräftemangel auch bei uns in der Region spürbar wird, umso mehr bemühen sich die hiesigen Unternehmen, dem Nachwuchs "schöne Augen" zu machen. Doch nicht die teure Standausstattung, der Hochglanzprospekt oder die abgefahrene Computersimulation geben den Ausschlag für die jungen Bewerber. Bei unserem Messerundgang ließen die Jugendlichen die erwachsenen Firmenvertreter meist unter sich und sprachen ihre Altersgenossen an, die den Ausbildungsvertrag schon eine Weile in der Tasche haben. "Wenn mir ein Azubi erzählt, was er da so lernt, tagtäglich machen muss, was er verdient und welche Aufstiegschancen er hat, überzeugt mich das am meisten", sagt Susanne Wilken, die sich am Stand des Klinikums für den Beruf der OP-Schwester - korrekt Operationstechnische Assistentin - interessiert.
Dieses Konzept ist eines der Erfolgsgeheimnisse der Bildungsmesse: Jugendliche - noch in der Schule - können auf Augenhöhe mit denen sprechen, die schon mitten im Berufsleben stehen. Das funktioniert schnell, unkompliziert und direkt. Wenn eine angehende Mechatronikerin bei der EDAG strahlend berichtet, sie sei zwar nur eine von wenigen weiblichen Azubis in ihrem Job, werde als Frau aber speziell gefördert, wirkt das nachhaltiger als manche Werbung.
„Die Bildungsmesse ist ein Bekenntnis der Ausbildungsbetriebe, den Nachwuchs im eigenen Unternehmen zu qualifizieren. Nur so lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit erhalten, betont IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt. „Die Bildungsmesse wirkt auf mich wie der Leuchtkegel eines Leuchtturms, der eigentlich in ganz Hessen gesehen werden müsste."
„Unser Ziel ist es, junge Leute mit den besseren Argumenten zu überzeugen und vor allem auch zu begeistern“, sagt Dr. Herbert Büttner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda. „Immer noch sehen zu viele Jugendliche und auch deren Eltern höhere Bildungsabschlüsse mit einer anschließenden akademischen Ausbildung als das erstrebenswertere Ziel an." Am Stand der Kreishandwerkerschaft gibt es eine aktuelle Lehrstellenbörse, die noch eine Lehrstelle im Handwerk für dieses Jahr anbietet.
Landrat Bernd Woide forderte die Erwachsenen dazu auf, die Jugendlichen bei der so wichtigen Berufswahl aktiv zu unterstützen. Auch Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda, betont den Wert einer guten Ausbildung - nicht nur für Jugendliche: „Auch für Erwachsene, die bislang keine berufliche Ausbildung absolviert haben oder sich neu orientieren wollen, ist die Bildungsmesse die richtige Adresse, um die vielfältigen Angebote zu nutzen." Den ganzen Sonntag bis 17 Uhr und auch am Montag von 8:00 bis 16:00 Uhr können die ausstellenden Firmen, Ausbilder, Azubis, Schulen und die Hochschule Fulda den Ausbildungssuchenden noch mit wertvollen Tipps Rede und Antwort stehen. Weitere Informationen: www.bildungsmesse-fulda.de (Carla Ihle-Becker) +++