Große Bilderserie

Liebe, Leid und Leidenschaft: "Die Päpstin" feiert Wiederaufnahme

Ein wunderbarer Abend: Die Wiederaufnahme der Päpstin- hervorragend geglückt
Fotos: Martin Engel Jonas Wenzel (Yowe) ab 25

16.06.2019 / FULDA - Ein Leben geprägt von Schmerz, Leidenschaft und Liebe: Johannas Geschichte könnte trauriger kaum sein. Als Kind vom Vater missachtet, verbirgt das wissbegierige Mädchen schon bald ihre wahre Identität. Auch Jahre später kann die Frau, die später zum Oberhaupt der Kirche gekrönt wird, nur wenigen vertrauen.



Am Freitag feierte "Die Päpstin" Wiederaufnahme im Fuldaer Schlosstheater. Sabrina Weckerlin, die ursprünglich den Part der Johanna übernehmen sollte, fiel kurz vor der Spielsaison aus gesundheitlichen Gründen aus. Die Fuldaer sind an die quirlige Blondine in der Rolle gewöhnt - und doch konnte Isabel Trinkaus, die kurzfristig einsprang, die Erwartungen des Publikums ebenfalls erfüllen. Souverän sang und spielte sich die geborene Karlsruherin durch beide Akte, Titel wie „Einsames Gewand“ oder „Das bis ich“ meisterte sie mit Bravour.

Die männliche Hauptrolle besetzte, wie bereits im vergangenen Jahr, Musicalstar Mark Seibert. „Ich bin erst vor vier Tagen nach Fulda gekommen, die Proben haben für mich aus diesem Grund denkbar spät angefangen“, erklärt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Sich in die Rolle des Markgrafen Gerold einzufinden, sei für ihn nicht schwer. „Wenn man ein Stück schon einmal gespielt hat, fällt einem das natürlich wesentlich einfacher.“ Besonders die gute Musik, sagt er, gefalle ihm an der Päpstin besonders.

Aber nicht nur die Hauptdarsteller überzeugen am Freitagabend: Der gesamte Cast macht einen hervorragenden Job, Szenen werden durch ihn erst wirklich lebendig. Besonders ist die Leistung von Andreas Lichtenberger hervorzuheben, der in der Rolle des Vaters sowie des Papstes zu sehen ist. Mit Marioza bringt Larissa Windegger etwas Verwegenes auf die Bühne, stimmgewaltig und mit gekonntem Spiel verzaubert sie das Publikum.

Johannas und Gerolds Gegenspieler Anastasius erntet an diesem Abend weniger Applaus. Nicht aber, weil Christian Schönes Leistung schlecht gewesen wäre. Ganz im Gegenteil: Er mimt den Unsympathen derart gut, dass das Publikum fast ein wenig befangen wirkt.

Mittlerweile aus den Spotlight-Stücken gar nicht mehr wegzudenken ist Reinhard Brussmann. Als Aeskulapius führt er durch die Geschichte, ist Johannas Lehrer, Freund, Vertrauter. Er fasziniert mit seiner gigantischen Stimme - nicht zuletzt deswegen wird Brussmann bereits in ein paar Wochen den Bonifatius auf dem Fuldaer Domplatz geben.

Viel wurde an dem Musical, welches mittlerweile zu einem der beliebtesten in Deutschland gehört, nicht verändert. Muss es aber auch nicht, denn die Päpstin ist ein zeitloses Stück, welches man sich, ohne sich dabei zu langweilen, ruhig öfters sehen kann. (Miriam Rommel) +++

X