Über 1.200 Trauergäste in Martinskirche

Wegbegleiter nehmen Abschied von Regierungspräsidenten Walter Lübcke


Fotos: Christian P. Stadtfeld / Hendrik Urbin

13.06.2019 / KASSEL - Nordhessen steht nach dem ungeklärten Mord am Kasseler Regierungspräsidenten noch immer unter Schock. Walter Lübcke wurde vor elf Tagen nachts auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha (Nordhessen) erschossen. Seitdem ermitteln LKA und Kripo auf Hochtouren. Doch die heiße Spur fehlt bisher. Am Donnerstag nahmen Familie, Freunde, Politiker und Weggefährten in Kassel unter höchster Sicherheitsstufe Abschied von dem 65-jährigen CDU-Politiker.



Weit über 1.200 Trauergäste kamen in die evangelische Martinskirche. Die hessische Landesregierung war mit Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sowie allen Ministern und Staatssekretären, die dem Kabinett angehören, vollständig vertreten. Aus allen Teilen des Landes waren Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister gekommen. Der Gottesdienst begann um 16:00 Uhr. OSTHESSEN|NEWS war mit einem Team vor Ort und berichtet in einem weitern Artikel ausführlich. Der Hessische Rundfunk übertrug ihn mit einem Live-Stream.

Die Trauerrede hielt der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein. Polizei und Bundeswehr, so stand es im Protokoll der Staatskanzlei, hielten während des Gottesdienstes am Sarg eine Ehrenwache. Zudem wurde der Sarg mit der Hessen-Fahne bedeckt. Lübcke war politischer Spitzenbeamter im Land, einer von drei hessischen Regierungspräsidenten und zuständig für Nord-Osthessen.

Als „Mann vom Volk“ galt er als bürgernah, war beliebt bei den Menschen und immer darauf bedacht, Lösungen für Probleme zu finden. Er war nicht der staubtrockene Verwaltungsmann, der vom Schreibtisch geführt hat, sondern lieber in den Regionen zwischen Fulda und Kassel unterwegs um sich vor Ort über Probleme und Projekte zu informieren.

Während der Trauerfeier arbeiteten die gut 50 Ermittler der Soko Liemecke mit Hochdruck weiter und suchen nach dem oder den Tätern, der Tatwaffe und dem Motiv. Der öffentliche wie auch interne Druck auf das Team um Soko-Chef Daniel Muth (aus Fulda) ist hoch. Die Beamten haben ein Ziel: Sie wollen den mysteriösen Fall Walter Lübcke schnell aufklären. (Christian P. Stadtfeld, z.Zt. in Kassel) +++

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