Sanitäter soll Tatort verändert haben
Hasskommentare gegen Lübcke im Visier der Staatsanwaltschaft
Fotos: O|N
05.06.2019 / KASSEL -
Das Landeskriminalamt und die Kriminalpolizei ermitteln aktuell im Fall des erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wegen Mordes (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Nun überprüfen Ermittler Hassmails und Morddrohungen. Auch aktuelle Kommentare in sozialen Medien könnten strafrechtlich relevant sein. Zuerst berichtete der Hessische Rundfunk darüber.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Kassel sagte: "Es wird geprüft, ob es strafrechtlich relevante Inhalte in den Botschaften gegen Lübcke gibt und ob sie möglicherweise im Zusammenhang mit der Tat stehen." Der 65-jährige Familienvater war in der Nacht auf Sonntag auf seinem Grundstück in Wolfhagen-Istha (Kassel) durch einen Kopfschuss getötet worden.
Das Online Nachrichtenportal "Spiegel Online" schreibt am Dienstagabend, dass ein bekannter Sanitäter der Familie offenbar Veränderungen am Tatort vorgenommen habe und beruft sich dabei auf interne Kreise. "Der Verdacht liegt nahe, dass ein Sanitäter einige Bereiche säuberte, um Angehörigen den schrecklichen Anblick zu ersparen." Die Behörden äußerten sich dazu bisher nicht.
Währenddessen rufen die Kirmesburschen Istha bei Facebook auf, Hinweise an die Polizei weiterzugeben. "Mord in der Kirmesnacht. Wir brauchen dringend eure Hilfe. Am Samstag wurde in der nördlich des Kirmeszeltes gelegenen Straße „Turnplatz“ nahe dem Kindergarten der Vater von zwei unserer Kirmesburschen, Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke, kaltblütig erschossen. Wir bitten alle, die etwas Sachdienliches gesehen oder gehört haben, oder jemanden kennen, der Hinweise geben kann, sich an die eingerichtete SoKo unter der Telefonnummer 0561/9104444 oder per Mail an wolfhagen@polizei-hinweise.de zu wenden."
Noch hat die 20-köpfige Sonderkommission keine belastbaren Hinweise gefunden. (Nina Bastian) +++