Pressekonferenz verlegt
"Der Walter war einer von uns" - Schock in Lübckes Heimatdorf
Fotos: Hans-Hubertus Braune
04.06.2019 / WOLFHAGEN / KASSEL -
"Der ganze Ort ist geschockt, wir können nicht begreifen, was passiert ist. Der Walter war einer von uns", sagt Harald Hensel. Der 53-jährige Nebenerwerbslandwirt wohnt direkt neben dem schmucken Anwesen des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke (CDU, 65). In Istha, einem 1.000 Einwohner zählenden Stadtteil von Wolfhagen, gute 20 Kilometer westlich von Kassel gelegen, ist nichts mehr wie es war. Dabei sollte es ein fröhliches Wochenende werden. Die Weizenkirmes wurde gefeiert, keine 100 Meter entfernt von Lübckes Wohnhaus.
Dort wurde der Regierungspräsident am Sonntagmorgen auf der Terrasse aufgefunden. Er starb offenbar nach einem Kopfschuss. Von der möglichen Tatwaffe fehlt bislang jede Spur. Die Kasseler Mordkommission und das Landeskriminalamt haben die Ermittlungen übernommen. Bislang gibt es kaum Informationen, die Staatsanwaltschaft Kassel hatte ursprünglich für Montagnachmittag um 14:30 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt. Diese wurde aus organisatorischen Gründen auf 17:30 Uhr verlegt. "Hoffentlich wird der Fall aufgeklärt", sagt auch Hensel. Das sei auch für "seine Irmgard" und die Kinder (zwei erwachsene Söhne) wichtig, um vielleicht irgendwann das Geschehene verarbeiten zu können.
Das Ehrenamt - Dr. Walter Lübcke hat nicht nur immer davon gesprochen, sondern es vorgelebt. Einer von uns, einer von nebenan. Jetzt ist er nicht mehr da. Das schockt Istha - und ganz Hessen. (Hans-Hubertus Braune) +++