Schock und Trauer in Nordhessen

Reaktionen zum Tod von CDU-Regierungspräsident Dr. Lübcke

Der Kasseler Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke (CDU) ist tot. Er wurde 65 Jahre alt.
Archivbild: O|N

04.06.2019 / KASSEL - Schock und Trauer in Nordhessen! Der Kasseler Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke (CDU) ist tot. Das erfuhr OSTHESSEN|NEWS aus nahestehenden Kreisen. Demnach sei der Politiker am frühen Sonntagmorgen plötzlich und unerwartet im Alter von 65 Jahren in seiner Heimatstadt Wolfhagen-Istha verstorben. Weitere Hintergründe sind noch unklar.

OSTHESSEN|NEWS veröffentlicht hier Reaktionen im Wortlaut:

Landrat Bernd Woide und Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt: 
„Der plötzliche Tod von Dr. Walter Lübcke hat in uns allen tiefe Bestürzung ausgelöst. Es gibt kaum Worte, um dieses unfassliche Geschehen wirklich begreiflich zu machen. Zehn Jahre lang haben wir mit Walter Lübcke und der von ihm geleiteten Behörde gut und konstruktiv zusammengearbeitet. Er führte sein Haus mit großem Geschick, mit Kompetenz und Vertrauen in seine Kolleginnen und Kollegen. Als Regierungspräsident hatte er alle Re-gionen seines Wirkungskreises gleichermaßen im Blick. Osthessen besuchte er besonders gern – und er war dem Landkreis Fulda ein wichtiger und verlässlicher Fürsprecher. Walter Lübcke war gradlinig und ehrlich, verwurzelt und aufgeschlossen, lebensfroh und immer an-sprechbar – einer, mit dem man gern zusammentraf, über Ernstes sprechen und gutgelaunt beisammen sein konnte. Walter Lübcke war ein guter Mensch. Er wird uns und der Region fehlen. Wir sind traurig und in unseren Gedanken bei seiner Familie, der wir die Kraft wünschen, das entsetzliche Geschehen aushalten und verarbeiten zu können.“

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU):
"Ich bin tief bestürzt über den unerwarteten Tod von Walter Lübcke und trauere um einen langjährigen Weggefährten. Walter Lübcke war ein bodenständiger Macher, der sich mit Weitblick, klaren Standpunkten und ganzer Kraft für die Menschen in Nordhessen eingesetzt hat. Er mochte die Menschen und die Menschen mochten ihn. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei seinen Angehörigen und Freunden."

Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer (CDU): "Walter Lübcke war für mich die idealtypische Verkörperung eines Nordhessen: fleißig, bodenständig, zuverlässig, klar in der Meinung, verbindlich und als Mensch, Freund und Politiker immer für andere da. Das ist ein irrer Verlust für die Region, unsere Partei und auch für mich persönlich - kann es immer noch nicht glauben..."

Michael Bodenberg, Hessischer CDU–Fraktionsvorsitzender: "Wir sind tief bestürzt über den plötzlichen Tod unseres Freundes Walter Lübcke. Die CDU Hessen trauert um einen lebensfrohen, bodenständigen und hochangesehenen Politiker. Walter Lübcke hat die Interessen der Menschen in Nord– und Osthessen und weit darüber hinaus mit großer Empathie hervorragend vertreten. Als Regierungspräsident scheute er nie das klare Wort. Er war ein Brückenbauer, wie er besser nicht sein könnte. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken und Gebete vor allem bei seiner Frau, den beiden Söhnen und dem im vergangenen Jahr geborenem Enkelsohn. Walter Lübcke war der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern immer ein Herzensanliegen, so dass er in einer für Regierungspräsidenten eher untypischen Art auch schwierige Sachverhalte im persönlichen Gespräch vor Ort erläuterte. Das Regierungspräsidium Kassel wurde unter seiner Ägide strukturell und personell umfassend umgebaut und zukunftstauglich gemacht.

Als Walter Lübcke vor knapp zwei Wochen sein zehnjähriges Dienstjubiläum feierte, verwies er noch auf seinen auf Monate hinaus übervollen Terminkalender. Er war stolz darauf, dass der Regierungsbezirk sich in seiner Amtszeit zu einer der dynamischsten Regionen Deutschlands entwickelt hat. An der Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte weiter zu arbeiten, bleibt Walter Lübcke nun verwehrt. Walter Lübcke war zuvor zehn Jahre Mitglied des Hessischen Landtages. In einem seiner Landtagswahlkämpfe hatte er sich einmal gleichermaßen selbstbewusst wie selbstironisch als der „Junge vom Dorf“ bezeichnet. Diese Bodenständigkeit haben die Menschen in Nord- und Osthessen immer in besonderer Weise an ihrem Regierungspräsidenten geschätzt. Wir werden Walter Lübcke sehr vermissen und ihm als CDU Hessen ein ehrendes Andenken bewahren."

Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU): "Ich habe heute erfahren, dass Dr. Walter Lübcke verstorben ist. Die Nachricht über den unerwarteten Tod schockt uns alle. Mit Dr. Walter Lübcke verbindet mich eine jahrzehntelange Freundschaft. Wir haben uns über viele Jahre für die Belange Nordhessens eingesetzt. Er war Weggefährte, Freund, Politiker und Familienvater. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind jetzt bei seiner Frau und seiner ganzen Familie. Walter, Du wirst uns unendlich fehlen."

Markus Meysner, CDU-Kreisvorsitzender Fulda und MdL: „Die Nachricht vom Tod unseres Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübke macht mich sehr betroffen. Er war Osthessen und unserer Region sehr verbunden und persönlich ein toller Kollege. Mit seiner ganz besonderen, menschlichen und bodenständigen Art, war er ein gern gesehener Gast in seinem Regierungsbezirk und ganz besonders bei uns in Osthessen. Wir verlieren mit Dr. Walter Lübcke einen anständigen, humorvollen, bodenständigen und engagierten Macher, dessen Anliegen es immer war, etwas für die Menschen zu entscheiden, zu machen und umzusetzen. Er wird uns sehr fehlen!“

Michael Brand (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestags: "Der Tod von Walter Lübcke reißt eine schmerzhafte Lücke und macht mich sehr traurig. Wir kannten uns seit Jahrzehnten und haben politisch wie menschlich optimal zusammengerabeitet. Walter Lübcke war verlässlich, mit klarem Kompass, ein Patriot und ein überzeugter Waldecker durch und durch. Noch vorletzte Woche haben wir uns in Fulda beim Wechsel des Kreishandwerkmeisters gesprochen und miteinander gelacht  Er war ein großer Menschenfreund, war bodenständig und liebte das Leben. Und als Nordhesse war er ein Freund Osthessens. Wir verlieren ein Streiter für unsere Region, persönlich verliere ich einen Freund. Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei seiner Familie.

Dr. Christoph Ullrich, Regierungspräsident Gießen: "Auch im mittelhessischen Gießen hat der plötzliche Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke Bestürzung ausgelöst. Mit Walter Lübcke verliere ich einen liebenswerten Weggefährten, einen bürgernahen und sehr engagierten Kollegen, der sich für 'sein' Nordhessen und Regierungspräsidium stark gemacht hat. Vor allem für seine klaren Worte habe ich Walter Lübcke geschätzt und dafür, dass bei ihm ein Wort ein Wort war – ohne Wenn und Aber.

Die zwei Regierungspräsidien hatten in der zehnjährigen Ära von Walter Lübcke immer wieder Berührungspunkte, etwa als auf dem ehemaligen Flugplatz Calden eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge worden ist. Zum 1. April hatte der Kasseler  Regierungspräsident das Pensionsalter erreicht, seine Amtszeit aber auf Wunsch von Ministerpräsident Volker Bouffier zunächst um ein halbes Jahr verlängert. Er hat sein Amt als Regierungspräsident geliebt und ich weiß von ihm, dass er noch viel vorhatte. Umso tragischer ist für mich sein völlig unerwarteter Tod. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie."

Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Hessischen Landtag: "Für uns alle ist das ein Schock. Walter Lübcke war ein Netzwerker über die Parteigrenzen hinweg. Er hatte stets ein offenes Ohr für jeden Menschen und dachte immer zuerst an das Wohl der Region. Er war bekannt für seine offene und direkte Art. Er wird uns allen fehlen – als Mensch und als Fachmann mit großer Erfahrung. Unser Mitgefühl gilt vor seiner Familie."

RP trauert um Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke: "Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt trauert um den am Wochenende verstorbenen Kasseler Regie-rungspräsidenten Dr. Walter Lübcke. Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid zeigte sich tief erschüttert über den un-erwarteten Tod ihres nordhessischen Amtskollegen. „Wir sind fassungslos und tief traurig“, so Brigitte Lindscheid, die Dr. Walter Lübcke im Rahmen zahlreicher Treffen auf Ebene der Regierungspräsidien bzw. auf Landesebene kennen ler-nen durfte. Dieser hatte soeben erst sein 10-jähriges Jubiläum gefeiert und wollte bis September 2019 im Amt bleiben."

Erschütterung bei den Kasseler Grünen: "Mit großer Bestürzung haben Partei und Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Kassel am Sonntag auf den plötzlichen Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke reagiert: „Der Tod von Dr. Walter Lübcke hat uns alle geschockt. Seine Verbundenheit mit der Region und sein stets engagierter Einsatz für Nordhessen brachten ihm völlig zu Recht ein außerordentliches Ansehen über Parteigrenzen hinweg ein. Auch wenn es politisch mal diskursiv zu ging, bei Dr. Lübcke konnte man sich immer auf die klaren Worte verlassen. Er wird uns fehlen.“, erklärt Boris Mijatovic, grüner Fraktionsvorsitzender im Kasseler Rathaus. „Mit Dr. Walter Lübcke geht innerhalb von kurzer Zeit eine weitere der prägendsten Persönlichkeiten Nordhessens von uns.“, ergänzen die Parteivorsitzenden Vanessa Gronemann und Daniel Stein. „Dass er Berichten zufolge keines natürlichen Todes gestorben sei, ist entsetzend. Wir hoffen auf eine schnelle und gründliche Aufklärung der Umstände.“ Bis dahin gebe es keinen Platz für Spekulationen. „Unser tief empfundenes Beileid gilt der Familie und den persönlichen Freunden“, kondolieren Gronemann, Stein und Mijatovic." +++



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