Diverse Änderungen am Bahnhof
Sicherheit an erster Stelle: Polizeibehörden stellen Hessentags-Konzept vor
Fotos: Hans-Hubertus Braune
29.05.2019 / BAD HERSFELD -
Das Konzept klingt schlüssig und verspricht Sicherheit: Die Behörden werden am Hessentag 2019 in Bad Hersfeld eng zusammenarbeiten. Für den Fernbahnhof Bad Hersfeld hat die Bundespolizei ein umfangreiches Planungskonzept erstellt. Vieles wird sich gegenüber dem normalen Bahnablauf ändern. "Während dem Hessentag rechnen wir mit 10.000 bis 15.000 Reisenden am Bahnhof Bad Hersfeld täglich. Normal wird der Bahnhof der Kategorie 3 von rund 5.000 Menschen täglich genutzt", erklärt Rainer Paul, Polizeiführer der Bundespolizei während einer gemeinsamen Pressekonferenz der Bundes- und Landespolizei am Dienstagnachmittag in Bad Hersfeld.
Die Bundespolizei ist für den sicheren Ablauf auf und an den Schienenwegen zuständig. Im Fokus steht dabei natürlich der Bahnhof sowie die Vorplätze (West- und Ostseite). Aber auch in den benachbarten Bahnhöfen in Fulda und Bebra werden die Hessentagsbesucher bei der An- und Abreise gelenkt. Wegen einer Streckensperrung (Bauarbeiten) zwischen Fulda und Wächtersbach an Pfingsten (Freitagabend bis Pfingstmontagmorgen) wurde eine Lösung gefunden. "Von Schlüchtern aus verkehren Gelenkbusse nach Fulda, von dort gibt es einen Shuttlezugverkehr nach Bad Hersfeld", sagt Paul. In Bad Hersfeld selbst werden die Hessentagsbesucher an den Gleisen eins und vier an- und abreisen. Der Mittelbahnsteig (zwei und drei) bleibt dem Fernverkehr vorbehalten. Auch der durchfahrende Zugverkehr (zwischen 80 und 100 Stundenkilometer schnell) durchfährt nur auf diesen Gleisen den Bahnhof. An Gleis vier werden extra drei Rampen zur Barrierefreiheit installiert.
Direkt neben dem Bahnhof ist die Bundespolizei mit einer Wache vertreten. Der Bahnhof wird videoüberwacht ("offen", das heißt, Schilder weisen auf die Überwachung hin), zusätzliche Beleuchtungen werden installiert. Zudem wird der Bahnhofsvorplatz in verschiedene "Stauräume" eingeteilt. Die Fernreisenden bekommen einen Zugang direkt vor dem Bahnhof. Im Bahnhof selbst sollen so Staugefahren durch Menschenmassen verhindert werden. "Die Doppelstockzüge fassen rund 1.350 Reisende"", sagt Paul.
Sicherheit ist auch für die Beamten der Landespolizei das entscheidende Kriterium. "Die Sicherheit wird groß geschrieben", sagt Martin Nickl, Leiter der Polizeidirektion in Bad Hersfeld. "Wir sind ebenfalls 24/10 (24 Stunden rund um die Uhr an den zehn Veranstaltungstagen) vor Ort präsent. Auch der Hessentag ist für Bad Hersfeld trotz Lullusfest und Festspiele etwas besonderes", sagte Nickl. Zu den Aufgaben gehören natürlich auch der Personenschutz für den Ministerpräsidenten Volker Bouffier und die zahlreichen Minister, die mehrere Tage in Bad Hersfeld zu Gast sein werden. Die Hessentagsstraße wird komplett videoüberwacht (ebenfalls "offen")."Wir wollen Angsträume verhindern", so der örtliche Polizeichef. Neben den normalen Aufgaben nimmt die Verkehrslenkung einen zentralen Punkt ein.
Im Verkehrsleitstand (ebenfalls in der Breitenstraße angesiedelt) wird der örtliche, aber auch der überörtliche Verkehr überwacht. Auch bei Staulagen auf den Autobahnen - etwa dem Kirchheimer- und Hattenbacher Dreieck - wurden großräumige Umleitungsmaßnahmen erarbeitet. Die allgemeine Gefahrenlage beurteilen die Vertreter der Polizeibehörden üblich den Lagen bei Großveranstaltungen in Deutschland. Akute Sicherheitsbedenken etwa durch Terror bestehen nicht. Trotzdem überwachen die Behörden die Lage rund um die Uhr.
Zahlreiche Straßensperrungen sind auch deshalb in der Hessentagsstadt notwendig. Die Stadt ist in drei Ringe aufgeteilt. Im äußeren Ring wird der Schwerlastverkehr überwacht und kontrolliert. Knapp 1.000 Poller - nicht nur aus Beton - werden aufgestellt. Dass zahlreiche Beamte - auch Zivilstreifen - in der Stadt unterwegs sein werden, ist mittlerweile bekannter Standard - etwa vom Lullusfest. Die bekannte und beliebte Lollswache wird auch am Hessentag am bekannten Ort am Marktplatz geöffnet sein. Über die sozialen Medien wollen die Behörden zusätzlich informieren. (Hans-Hubertus Braune) +++