Faszinierende Ausstellung
Island - Berlin - fotografische Zeitreise von Michael Gutsche und Tassilo Bonzel
Foto: Michael Gutsche
30.05.2019 / FULDA -
Island und Berlin haben eine erstaunliche Gemeinsamkeit. Verglichen mit anderen geografischen und urbanen Räumen weltweit, befinden sich beide Orte in einem besonders dynamischen Prozess der Veränderung. Die großformatigen Fotoarbeiten von Tassilo Bonzel und Michael Gutsche visualisieren diesen Wandel eindrücklich. Nichts bleibt so wie es ist, dank Naturgewalt und Menschenhand. Die beiden fotografischen Positionen zeigen die Eigenarten dieser veränderlichen Orte und setzen sie in der Ausstellung 'Island – Berlin - eine fotografische Zeitreise' erstmalig zueinander in Bezug.
Seit vielen Jahren zieht die Insel Island Michael Gutsche in seinen Bann. Im Jahr 2011 zeigte Gutsche im Rahmen des Kunst- und Kulturprogramms der Frankfurter Buchmesse mit Icelandscapes seine vielbeachteten Fotoarbeiten zu Island erstmals einem großen Publikum.
Bonzels Bildmotive zeigen historische Tragik, wie auch Wiederbeginn und Zukunftsperspektiven der eigentlich noch jungen Großstadt Berlin auf. In preußischer Mitte, am zukünftigen Humboldt Forum – geplant für den Austausch der Kulturen – springt uns riesengroß die asiatische Smartphone-Gegenwart entgegen. Diese verdeckt noch für einen kurzen Augenblick die barockanmutende Fassade des neugebauten Stadtschlosses. Dazwischen spiegeln die sich tummelnde Passanten und Touristen optimistisch die hoffentlich unaufhaltsame Vitalität unserer Gesellschaft.
Tassilo Bonzel, geb. 1944, fotografiert seit seinem 8. Lebensjahr leidenschaftlich mit einer eigenen Kamera. Mit der Stadt Berlin fühlt er sich seit seinem dortigen Studium eng verbunden. Die Fotografie hat ihn nie verlassen und zeitweise intensiv beruflich bei der Bildgebung in der Medizin begleitet. Seit 2009 widmet er sich freien Projekten und befindet sich dabei im stetigen Austausch mit der Filmwissenschaftlerin und Fotografin Katharina Bonzel oder dem Berliner Fotografen Peter Fauland.
Genretechnisch bewegen sich seine Fotografien zwischen Street Photographie und Dokumentarfotografie und brechen dabei – passend zur Baustelle – klassische Regeln der Harmonie. Die hier ausgestellten Bilder sind digitale Freihand-Aufnahmen und wurden als Fotopapier-Digitaldruck auf Alu-Dibond realisiert. Diese künstlerische Auseinandersetzung mit der „Baustelle Berlin“ wird im kommenden Jahr als Buch im Michael Imhof Verlag erscheinen.
Die Öffnungszeiten der Galerie Kunstraum in der Heinrichstr.17: Freitag und Samstag jeweils von 12.30 Uhr bis 19:00 Uhr bis zum 29.September 2019. (pm)+++