Stark gefährdet

Seltene Gelbbauchunke: RP Gießen erstellt Arten-Maßnahmeplan

Die Gelbbauchunke mit ihrem charakteristisch gelb-schwarz gemusterten Bauch ist selten geworden in Mittelhessen. Ein Arten-Maßnahmenplan vom Regierungspräsidium Gießen soll Abhilfe schaffen.
Fotos: RP Gießen

24.05.2019 / REGION - Sie ist so auffallend wie selten: Die Gelbbauchunke ist mit ihrem gelb-schwarz gemusterten Bauch ein echter Hingucker. War die auffällige Amphibienart in Hessen weit verbreitet, gilt sie heute als stark gefährdet. Begradigte Bäche und Flüsse haben dazu geführt, dass der natürliche Lebensraum – die Überschwemmungszonen der Auen – immer mehr verloren gehen. Das will das Regierungspräsidium Gießen ändern. „Damit wir die Gelbbauchunke hier in Mittelhessen wieder häufiger antreffen, haben wir einen Arten-Maßnahmenplan aufgestellt“, berichtet Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Dieser soll sich auch im Landkreis Vogelsbergkreis positiv auswirken, insbesondere dort, wo die Gelbbauchunke bislang anzutreffen ist, wie in Homberg und Schlitz.



„In dem Plan sind alle insgesamt 23 Standorte mit aktuellen Gelbbauchunken-Vorkommen im RP-Bezirk erfasst sowie für jeden Standort Maßnahmen benannt, wie die Art gestärkt werden kann“, erläutert Bettina Schreiner, technische Mitarbeiterin in der Oberen Naturschutzbehörde beim RP Gießen. Denn: Was der Unke hilft, sind keine großen Teiche, sondern eher Pfützen. Solche Kleinstgewässer findet die Gelbbauchunke bundesweit meist nur noch in menschlich genutzten Gebieten wie Steinbrüchen und Truppenübungsplätzen –-und somit auch in den fünf Landkreisen des RP-Bezirks zwischen Limburg und Schlitz, Münchhausen und Hungen.

„Zu den Maßnahmen zählen unter anderem die Neuanlage sowie die regelmäßige Pflege vorhandener Laichgewässer“, berichtet ihre Kollegin und Biologin Amelie Hübner. Um eine Umsetzung sicherzustellen, sind für jeden Standort die zuständigen Maßnahmenträger benannt. „Unser Ziel ist es, durch den verbesserten Lebensraum an den noch bekannten Standorten der Gelbbauchunke die Art gezielt zu stärken und dadurch deren Wiederausbreitung auf die Sprünge zu helfen.“

Zudem schafft der Plan ein Netzwerk von Verantwortlichen für die Gelbbauchunke und gibt den Anstoß neue Lebensräume im direkten Umfeld noch vorhandener Vorkommen anzulegen. Ein wichtiger Tipp zur Finanzierung: „Freiwillige Maßnahmen zum Schutz der Gelbbauchunke können mit Mitteln aus der Hessischen Biodiversitätsstrategie gefördert werden.“ (pm) +++

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