3-Länder-Treffen der Grünen
"Wir wollen und können Grenzen überwinden"
Fotos: privat
23.05.2019 / REGION - Den gemeinsamen Rhöner Lebensraum nahmen Mitglieder und Abgeordnete aus dem bayerischen Landkreis Rhön-Grabfeld, dem hessischen Landkreis Fulda und dem Thüringischen Wartburgkreis als Anlass zu einem Treffen. Mit dabei der für Agrarfragen zuständig grüne Europaabgeordnete Martin Häusling.
Als Startpunkt wurde das zwischen Rasdorf und Geisa liegende „Haus auf der Grenze“ mit seiner Ausstellung zur deutschen Teilung gewählt. Aus dem thüringischen Buttlar stammend schilderte der Sprecher des dortigen Kreisverbandes, Andreas Hundertmark, bei seiner Führung durch die Ausstellung eindrucksvoll seine Erinnerungen an das Leben nahe der Grenze, die er beim Blick aus dem Fenster sehen konnte. Konflikte zwischen Religiosität und einem atheistischen Staat, Gängelungen in der Schule und Kontrollen im Sperrbezirk, in dem er lebte, waren wichtige Teile seines Lebens, bis er als 16-Jähriger die Grenzöffnung erlebte. Mit seiner persönlich erlebten Geschichte machte er die Objekte der Ausstellung anschaulich. Auch über das heutige Projekt, das „Grüne Band“ als Naturschutzprojekt entlang der ehemaligen Grenze, wurde gesprochen. Der anschließende Besuch der Ausstellung in dem ehemaligen amerikanischen Stützpunkt Point Alpha rundete den Eindruck ab. Für die Grünen steht dieser Ort mit dem Abbau einer Grenze als Vorbild für Europa, wo noch viele Grenzen überwunden werden könnten.
Die Bundesrepublik sei hinsichtlich Umweltschutz kein Vorbild. Kein Land sei bei der Umsetzung von verbindlichen Richtlinien, wie zum Beispiel die zur Nitratbelastung im Grundwasser, so im Rückstand wie Deutschland. Die anschließende Diskussion beschäftigte sich dann noch mit fragwürdigem Lobbyismus, regionalen Strukturen, die leider zusammenbrechen, und Pestiziden. Hier hat Häusling die Hoffnung, dass durch verbesserte Zulassungen, ein Rückgang eintreten werde. Für ihn, so sagte er abschließend, seien Umwelt, Klimaschutz, Artenschutz und Landwirtschaft die wesentlichen Themen bei dieser Europawahl auch aus Sicht der Wählerinnen und Wähler. (pm) +++