Ehrenamtliches Engagement:

Mehr als 1.500 Menschen sind in Fulda auf die Tafel angewiesen


Archivbild: O|N

24.05.2019 / FULDA - "Mehr als 1.500 Menschen, davon fast die Hälfte Kinder nehmen die Chance wahr, bei der Fuldaer Tafel gute Lebensmittel aus dem Überschuss des Lebensmittelhandels in unserer Region zu erhalten." Darauf wies Prof. Dr. Richard Hartmann bei der Mitgliederversammlung der Tafel hin. Es sei eine beeindruckende Kette, in der Menschen für Menschen sich einsetzten und soziale Bedrängnisse etwas abmilderten.



"Mehr als 120 Helferinnen und Helfer, darunter etwa 20, die selbst Tafelkunden sind, arbeiten Woche für Woche, um mit den vier Transportfahrzeugen als Fahrerinnen und Fahrer in vielen Geschäften Waren zusammenzukarren. Andere Arbeiten im Lager, sortieren die Waren, bereiten sie für die Ausgabe vor und geben sie schließlich bei den drei wöchentlichen Ausgabezeiten an Berechtigte weiter", so Hartmann.

Zum Glück stärke den vielen freiwillig engagierten Ehrenamtlichen auch zehn Menschen, die in verschiedenen Arbeitsförderungsprogrammen seien, den Rücken. Dennoch brauche die Tafel immer wieder neue Menschen, die – für sie selbst kalkulierbare Zeit – in diesen Dienst einbringen könnten. Auch Praktikantinnen und Praktikanten aus Schule und Studium hätten immer wieder die Crew unterstützt.

Der Vorstand der Tafel habe erst Anfang des Jahres die Zugangsbedingungen für mögliche Kunden erleichtert. Neben den klassischen Empfängen staatlicher Leistungen im Sozialbereich könnten auch Menschen, die diese Hilfe nicht in Anspruch nehmen würden, zur Tafel kommen, wenn sie als Alleinstehende weniger als 1.000 Euro monatlich zur Verfügung hätten. „Vor wenigen Jahren war auch durch viele Menschen, die als Geflohene bei uns Zuflucht suchten, der Kundenstamm noch höher. Zum Glück hat sich jedoch hier wie im Arbeitsmarkt die soziale Lage etwas entspannt." "Dennoch,“ so Prof. Hartmann als Vorsitzender der Fuldaer Tafel, „vermuten wir, dass es noch etliche ältere Menschen gibt, denen die Unterstützung der Tafel ihren Mittagstisch bereichern könnten." Er wies darauf hin, dass Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst in die Weserstraße kommen könnten, andere Frauen oder Männer mit der Abholung beauftragen können.

15 Jahre Bestehen feiert in diesem Jahr die Fuldaer Tafel, auf Bundesebene ist die Tafel im 26. Jahr. Gegründet von den Fuldaern Rotary- und Lions-Clubs wird sie von knapp 300 Mitgliedern als Verein getragen. "Sehr erfreulich ist, dass die Tafel sowohl von öffentlichen Einrichtungen wie von vielen Firmen und Privatleuten auch materiell unterstützt wird. Immer wieder sind es Geburtstagsspenden, Sammlungen von Gemeinden und Kindergruppen, dann aber konkrete Projektförderungen z. B. für die Fahrzeuge, die die Arbeit ermöglichen", so Hartmann weiter.  Immer wieder kämen auch interessierte Gruppen, um sich vor Ort zu informieren. (pm) +++

X