O|N-Gespräch mit DLRG-Vize Frank Hartmann
Nach "Horror-Bilanz" in Frankfurt: Wie gut können die Osthessen schwimmen?
Fotos: Pixabay (2), privat
18.05.2019 / REGION -
In ihrer unnachahmlich-zurückhaltenden Art titelte die Bild-Zeitung in der vergangenen Woche „Horror-Bilanz: Jedes dritte Kind kann nicht schwimmen“ und bezog sich damit auf Frankfurt am Main. Grund genug für OSTHESSEN|NEWS, mal bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nachzufragen, wie es um die Wassertauglichkeit der Menschen in unserer Region steht.
Im Supersommer 2018 seien in Deutschland 504 Menschen ertrunken, 2017 waren es 404 und 2016 – auch da gab es Sonne satt – 537 Ertrinkende. „Und das nicht im Meer“, so Hartmann, „sondern vor allem in Binnengewässern, in Flüssen, Seen und Teichen. Viele Leute überschätzen sich einfach. Sie meinen, sie könnten schwimmen, nur weil sie das Seepferdchen-Abzeichen haben, sich also 25 Meter über Wasser halten können. Dann gehen sie bis zur Brust ins Wasser, es kommt eine Strömung oder ein Abgrund, und schon ist es passiert …“
Überhaupt misst Hartmann den Schulen in der Schwimmerziehung einen ganz besonderen Stellenwert bei: „Die DLRG bietet ja auch Kurse an, die natürlich freiwillig sind. Aber über die Schulen hat man tatsächlich den direkten Zugriff auf die Kinder, und da müsste der Schwimmunterricht eigentlich noch weiter ausgebaut werden. Schließlich ist schwimmen zu lernen Survival-Training für das Leben.“ (Matthias Witzel) +++