Reine Ansichtssache

Wohnquartier am Vlämenweg: Ausschuss will (noch) nicht entscheiden

Ortstermin: Am modernen Wohnquartier, das zwischen Vlämenweg und Lambertstraße entstehen könnte, scheiden sich die Geister.
Fotos: Stefanie Harth

17.05.2019 / BAD HERSFELD - In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bad Hersfelder Schilde-Park könnte ein modernes Wohnquartier entstehen. Diesen Plan schmiedet der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg, der die Grundstücke zwischen Vlämenweg und Lambertstraße erworben hat. Jedoch scheiden sich an diesem Bauunterfangen die Geister. Das ist jetzt bei einem Ortstermin des Ausschusses für Stadtplanung und Umwelt deutlich geworden.



Für die sogenannte Nachverdichtung sollen zwei Wohnhäuser – sprich: eine bereits leerstehende Liegenschaft am Vlämenweg und das „Münstersche Haus“ an der Lambertstraße – abgerissen und durch zwei Solitäre ersetzt werden. In der Grundstücksmitte sollen zwei hintereinander versetzte Doppelhäuser errichtet werden. 28 Wohneinheiten, verteilt auf vier Gebäudekomplexe, sollen geschaffen werden (OSTHESSEN|NEWS berichtete).

Während die Stadtplanung eine Nachverdichtung in diesem Bereich befürwortet, passt dies den Anwohnern und Gegnern des Projekts, die sich in einer Bürgerinitiative (BI) vereint haben, gar nicht. „Die gesamte Nachbarschaft lehnt das Vorhaben des Investors ab, da es völlig überdimensioniert ist und zu einer vollständigen Veränderung des Charakters dieser Wohngegend führen würde“, sagt BI-Sprecher Dr. Markus Attenberger. Konkret möchten die Anwohner nicht, dass die Grünflächen im mittleren Teil des Areals bebaut werden.

„Eine Verdichtung ist richtig, aber nicht in dieser Größenordnung“, betont Attenberger. „Wir als Anwohner und Bürger fordern ein Stück weit Augenmaß ein.“ Mittlerweile hätte die BI über 350 Unterschriften gesammelt, „damit die Grünflächen nicht komplett bebaut werden“. Einen Kompromissvorschlag hat die BI auch parat: Um den Grüngürtel in der Mitte des Geländes zu erhalten, sollen lediglich zwei Solitäre, die mit großzügiger Wohnfläche aufwarten, an der Straße (Vlämenweg und Lambertstraße) errichtet werden.

Um am Ende nicht als „gebrannte Kinder“ dazustehen, hat sich der Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt mehr Zeit für die Fassung des Aufstellungsbeschlusses erbeten. Einmütig hat sich das Gremium dafür ausgesprochen, dass sich Vertreter der Bürgerinitiative, Bauherr und das beauftragte Architekturbüro Beier zusammensetzen, um eventuell einen Kompromiss zu finden. Fazit: Die Beschlussvorlage ist um einen Sitzungszyklus zurückgestellt worden. (Stefanie Harth) +++

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