Großübung bei 19. RETTmobil

Lkw-Fahrer nach Unfall eingeklemmt: Einsatzkräfte sind für Ernstfall gut gerüstet

Großübung auf dem Gelände der Feuerwehr Fulda im Rahmen der 19. RETTmobil
Fotos: Hendrik Urbin

17.05.2019 / FULDA - Autoscheiben zerschneiden, Türen aushebeln, Lkw-Führerhäuser aufstemmen: nach Unfällen sind die Feuerwehren auch als Patientenretter gefragt. Im Rahmen der 19. RETTmobil in Fulda wurde während einer Großübung der Ernstfall geprobt. Das Führerhaus eines nagelneuen Mercedes Benz-Lkw muss nach einem vermeintlichen Unfall so geöffnet werden, dass der bei einem Unfall verletzte und eingeklemmte Patient ohne weitere Schäden dem Rettungsdienst übergeben werden kann. Das funktioniert nur im Team.


Der Malteser Rettungsdienst, mehrere Notärzte und die Feuerwehr Fulda hatten die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Ausgestattet mit technischen Geräten von der Firma Lukas ging es am Mittwochnachmittag los. Christian Goldbach von der Feuerwehr Fulda erklärt die Besonderheit eines solchen Einsatzes: "Wir haben es hier mit ganz anderen Fahrzeughöhen zu tun. Alles ist viel aufwendiger, als bei einem Pkw." Dass die Rettung eines Verletzten aus einem Lkw schwieriger ist, als die aus einem Auto, merkten die Teilnehmer schnell. "Durch die stabilere Bauweise lässt sich das Fahrzeug schwerer mit dem hydraulischen Rettungsgerät öffnen."

Solche Szenarien könnten leider nur sehr selten geübt werden. "Es ist eine gute Chance, das eigene Wissen und Können auf den neusten Stand der Technik zu bringen", sagte der Ausbildungsleiter. Die Einsatzkräfte können bei der Übung Erfahrungen sammeln, die sie im realen Einsatz anwenden können. Im Einsatz kommen Kräfte von zwei, drei oder vier Wehren zusammen und dann muss alles reibungslos ablaufen. Notarzt Heinrich Horst Hellweg erklärt, wie die Zusammenarbeit im Team funktionieren kann. "Durch die notfallmedizinischen Standards kann jeder mit jedem arbeiten. Alle sprechen über das Gleiche. Die Kommunikation ist das A und O."

Bei der Großübung ging es um die patientenschonende Rettung. "Wir achten besonders darauf, dem Fahrer keine weiteren Verletzungen zuzufügen", erklärte Notarzt Dr. Pillipp Nosskur. Sollte der Notarzt vor Ort einen kritischen Zustand beim Patienten feststellen, kommt die "Crash-Rettung" zum Einsatz.

Laut dem Internetportal Statista sind in Deutschland rund drei Millionen Lkw angemeldet. Die Unfallgefahr steigt an. Die Einsatzkräfte in Fulda konnten beweisen, dass sie für einen solchen Unfall - beispielsweise auf der sich durch den Landkreis schlängelnden A7 – gerüstet sind. (Nina Bastian) +++

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