„Unser großes Album elektrischer Tage"

Johanna Maxl erhält ersten Literaturpreis der Stadt Fulda


Alle Fotos: Martin Engel

15.05.2019 / FULDA - Mit dem „Debüt im Stadtschloss – Literaturpreis der Stadt Fulda" wird jährlich zum Abschluss der Lesereihe „Literatur im Stadtschloss" das Debüt des Jahres ausgezeichnet. Am Dienstagabend wurde der erste Literaturpreis der Stadt Fulda an Johanna Maxl verliehen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. „In Fulda lebt die Literatur“, sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld.



Fulda wolle mit der Verleihung an die eigene Tradition anknüpfen, die vor 1.275 Jahren mit der Gründung des Klosters begann. "Das war der Ort mittelalterlichen Literaturproduktion, der Buch- und Schreibkunst", so der Oberbürgermeister. In einer anschließenden Lesung von Maxl aus ihrem eigenen Buch "Unser großes Album elektrischer Tage", konnten die Zuhörer in die Welt der Autorin eintauchen.

Das Buch kam noch im Erscheinungsjahr 2018 als Theaterprojekt der Gruppe James & Priscilla auf die Bühne. Von visuellen Eindrücken und Stilmitteln der filmischen Dokumentation geprägt ist auch ihr Romandebüt, das von der Suche nach Identitäten handelt. Kinder und Jugendliche kommen dort selbst zu Wort und beschreiben auf eindrucksvolle und unverstellte Weise ihre Lebenssituation, der eine bis dahin ordnende Instanz abhandengekommen ist - in diesem Falle offensichtlich eine plötzlich verschwundene Mutter.

Johanna Maxl, geboren 1987 in Bayern, lebt als Autorin in Leipzig. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und besuchte als Meisterschülerin die Klasse von Prof. Alba D’Urbano an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Zusammen mit dem Künstler Jakub Šim?ik leitet sie die „Initiative Wort & Bild“. Johanna Maxl gehört zu den Autorinnen ihrer Generation, die mit Experimentierfreude dazu beitragen, die Grenzen einer Kunstform auszuloten und Verbindungen zu anderen künstlerischen Ausdrucksformen zu schaffen. Ihre Texte finden vor allem an der Schnittstelle zur Kunst Anwendung, werden szenisch oder räumlich in Performances und Installationen inszeniert. (nb) +++

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