Bischofsheim ist ein Genussort
„Wir sind Genussort – was machen wir daraus?“
Fotos: Marion Eckert
11.05.2019 / BISCHOFSHEIM -
„Wir sind Genussort – was machen wir daraus?“, diese Frage stand über der Einladung an alle Akteure, die in Bischofsheim in irgendeiner Weise mit Genuss zu tun haben. Eingeladen waren Gastronomen, aber natürlich auch Bäcker, Metzger, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Imker, Jäger und Landwirte, um in einem ersten Schritt über mögliche künftige Kooperation zu beraten.
Bürgermeister Georg Seiffert, Tourismusreferent Gerhard Nägler und Michael Roßhirt vom Verein Lebendiges Bischofsheim haben zu dieser Zusammenkunft eingeladen, denn im vorigen Jahr erhielt die Stadt Bischofsheim vom Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Auszeichnung als einer von 100 Genussorten Bayerns. Nun gelte es aus der Auszeichnung auch etwas zu machen, sie direkt oder indirekt, gemeinsam und gewinnbringend einzusetzen. Wie es sich für das Thema Genuss gehörte, hatten Seiffert, Nägler und Roßhirt den Kreuzberg ausgewählt, um bei Klosterbier und Brezeln zu diskutieren und gemeinsame Ideen entwickeln.
In einem lebendigen Vortrag sprach Hermann Kolesch über Grundsätzliches zu den Genussorten und was sie von anderen Orten unterscheide. Ein klares Bekenntnis zur Region und Authentizität seien Voraussetzung für echte regionale Spezialitäten und Produkte. Schnell wurde klar, dass es aber um mehr geht als um köstliche Produkte. Wichtig seien die Persönlichkeiten, die hinter den Produkten stehen, die Helden einer Geschichte, die mit ihrer Geschichte Menschen emotional berühren. „Die Leute vergessen was sie gesagt haben, aber nicht wie sich bei ihnen fühlten“, zeigte Kolesch die Bedeutung von einer guten Atmosphäre auf.
Über 300 Mitgliedsbetriebe in der gesamten Rhön gehören derzeit zur Dachmarke, darunter 13 Betriebe aus Bischofsheim, informierte Stephanie Meinecke. Sie sprach über die Ziele der Dachmarke, die als Regionalmarke regionale Wertschöpfung von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Vermarktung unterstütze und sich für eine Vernetzung der Akteure einsetze. Bischofsheims stellvertretender Bürgermeister Egon Sturm sieht in der Genussort-Prämierung viel mehr als ausschließlich das Kulinarische. „Genussort zu sein ist eine Philosophie, ein Lebensgefühl“. Zu Bischofsheim passe dies hervorragend, da die Stadt ja auch schon als Citta-Slow-Kommune einen Weg des Genusses eingeschlagen habe. Für Bürgermeister Seiffert gehört dazu auch der kulturelle Reichtum Bischofsheims mit seinen Veranstaltungen wie Fasching und Kirchweih. „Wir müssen kein Event nachahmen, wir haben selbst Traditionen.“ (Marion Eckert) +++