Politik und Behörden müssen handeln
Einsatzkräfte am Limit: Bürgermeister fordert mehr Sicherheit bei Unwetterlagen
Archivfotos O|N
07.05.2019 / KIRCHHEIM -
Die Belastungsgrenzen für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte vieler Feuerwehren sind erreicht. Vor allem die Tätigkeiten, welche eher indirekt mit den Kernaufgaben einer Feuerwehr im ursprüngliche Sinne zu tun haben, erhöhen die Einsatzzahlen. Ob "Baum auf Fahrbahn" oder "Ölspur" - immer öfters und immer vielfältiger werden die ehrenamtlichen Männer und Frauen der Feuerwehren alarmiert. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Feuerwehren wie die in der Autobahngemeinde Kirchheim trifft dies noch extremer. Allein zu 159 Einsätzen mussten sie im vergangenen Jahr ausrücken.
Manfred Koch fordert, dass gerade in Gebiete, die bekannt dafür seien, dass bei Sturm häufig Bäume auf die Fahrbahnen fallen, diese Straße - Koch nannte als Beispiel die Lange Heide zwischen Reckerode und Bad Hersfeld - im Vorfeld von Unwetterwarnungen mit heftigem Sturm gesperrt werden. Hier müssten Hessen mobil und die Landespolitik handeln - gerade in Zeiten genauer Wettervorhersagen. Der Landrat unterstützt die Meinung des Bürgermeisters. Von den zahlreich anwesenden Feuerwehrkameraden gab es dafür Zustimmung. Landrat Koch lobte die Arbeit der Einsatzkräfte, gerade auch der Waldbrand im Seulingswald habe gezeigt, zu was die Feuerwehren im Kreis im Stande sind, zu leisten.
13.089 Stunden Feuerwehr
Die 159 Einsätze teilen sich in 81 Hilfeleistungen, 49 Brandeinsätze und 29 Fehlalarme auf. Es wurden 2.423 Stunden geleistet. Dazu kommen 376 Übungsdienste (inklusive Bambinis, Jugendfeuerwehr und Brandschutzerziehung). Dazu kommen 671 Stunden für Lehrgänge und 590 Stunden für diverse Wartungsarbeiten. Macht die stolze Summe von 13.089 Stunden Feuerwehrtätigkeit. Nicht mit eingerechnet sich die Arbeitsaufwendungen für Verwaltungsaufgaben.
158 Kameraden und 16 Kameraden sind in der Feuerwehr Kirchheim aktiv. Bei der Jugendfeuerwehr sind 37 Jungs und Mädchen dabei, bei den Bambinis 21. Mit der Alters- und Ehrenabteilung hat die Feuerwehr 720 Mitglieder. Neben der Bearbeitung der Einsätze legen die Kirchheimer viel Wert auf die Nachwuchsarbeit.
Gemeindejugendwart Matthias Reinmöller berichtete von vielfältigen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung machen er und sein Team viel für den Spaßfaktor. Die Freundschaft mit der Jugendfeuerwehr Escheburg (südöstlich von Hamburg) ist eine ebenso impossante Aktivität. Auch bei den Bambinis sind die Kirchheimer aktiv. Melanie Hetzer gab einen Überblick und stellte die neue "Einsatzkleidung" der Kleinen vor. Auch in Sachen Brandschutzerziehung leisten sie viel Arbeit, etwa im Kindergarten, der Grundschule oder in der Gesamtschule Niederaula unterstützend mit den Kameraden aus Niederaula.
Die gemeinsame Jahreshauptversammlung bildet ebenso den passenden Rahmen für Ehrungen und Beförderungen. Zahlreiche Kameradinnen udn Kameraden erhielten eine Anerkennungsprämie. Helmut Hühn erhielt die Plakette in Silber des Kurhessisch-Waldeckschen Feuerwehrverbandes. Holger Kamp, Martin Bornschier, Thorsten Peter, Jens Rüger und Björn Wettlaufer wurden zu Brandmeistern ernannt. Achim Kimpel, Christoph Orth, Peter Diebel und Hannes Eckhardt zu Oberlöschmeistern, Bernd Stamm, Dirk Boländer, Bernd Scheidemantel und Oliver Burghardt zu Löschmeistern. Lukas Berg und Helmut Hofmann sind nun Hautfeuerwehrmänner, Dennis Bernhardt, Björn Neeb, Maik Reinmöller und Maik Töpfer Oberfeuerwehrmänner sowie Dominik Kamp Feuerwehrmann. (Hans-Hubertus Braune) +++