49 Basaltsteine - 49 Nationen

Kulturstätte im internationalsten Stadtteil übergeben - Ortsbeirat vorbildlich

"Lasst uns nun zerschneiden dieses Band und übergeben diesen Platz in Hohe Lufter Hand".
Fotos: Gudrun Schmidl

27.04.2019 / BAD HERSFELD - Eine Kulturstätte an der Petersberger Straße/Kolberger Straße, die zur Völkerverständigung beitragen soll, wurde am Freitag an die Bewohner des internationalsten Bad Hersfelder Stadtteils Hohe Luft offiziell übergeben. 49 kleine und große, ineinander greifende Basaltsteine bilden den Mittelpunkt der Anlage und jeder einzelne Stein symbolisiert eine der insgesamt 49 Nationalitäten der Menschen, die hier ein Zuhause gefunden haben und den Alltag bereichern.

Ein großer Tag für Ortsvorsteher Eckhard Dipp und den gesamten Ortsbeirat, der komplett vertreten war. Bürgermeister Thomas Fehling, Stadtverordnete, Magistratsmitglieder und Vertreter der städtischen Verwaltung waren ebenfalls anwesend, als das Absperrband durchschnitten wurde. Damit schloss sich nach sieben Jahren Plan- und Bauphase ein Kreis. Im Jahr 2012 hat der Ortsbeirat Hohe Luft unter dem damaligen Vorsitz von Herbert Brehler, der sich intensiv den Themen Migration und Völkerverständigung gewidmet hat, die Idee einer Kulturstätte als Zeichen für friedliches Zusammenleben und gelungene Integration angeregt.



Eckhard Dipp dankte im Namen des Ortsbeirates für die Unterstützung im Zeitraum der Planung und Umsetzung bis zum Baubeginn im Jahr 2016 durch das Ingenieurbüro Emmerich. Der Dank galt auch der Stadt Bad Hersfeld, dem Fachdienst 60, namentlich genannt Jürgen Harth für die umfassende, vorbildliche Hilfe von Anbeginn. Nicht vergessen wurden auch Dankesworte an die bauausführenden Firmen Räuber und Reuber. Die städtische Gestaltung des Umfelds der Kulturstätte war Teil einer gemeinsamen Baumaßnahme zusammen mit der Schaffung eines Besucherparkplatzes am Friedhof Hohe Luft mit einem Kostenvolumen von 75.000 Euro.

Um einen Platz der Begegnung zu schaffen, wurde das Umfeld der Kulturstätte aufgewertet durch Winkelsteine und Bodenbelag rund um die eigentliche Kulturstätte, drei Bänke und entsprechende Papierkörbe wurden aufgestellt, Rasen angesät und eine Grünwiese aufgearbeitet. Dafür wurden insgesamt rund 50.000 Euro aus dem städtischen Haushalt aufgewendet. Bürgermeister Thomas Fehling lobt das große Engagement des Ortsbeirates, nicht nur als Impulsgeber, sondern auch als Finanzier. Mit angesparten Budgetmitteln des Ortsbeirates wurde das eigentliche Kulturdenkmal beauftragt und realisiert. Fehling freut sich über die idealtypische Zusammenarbeit: Dort wo auch mal städtische Haushaltsengpässe für Verschiebungen oder Streichungen sorgen, ist der Ortsbeirat mit „eigenen“ Investitionsmitteln aktiv geworden.

Mit der offiziellen Übergabe ist die Hoffnung verbunden, dass dieser besondere Treffpunkt, der schon jetzt sehr gut angenommen wird, von Vandalismus verschont bleibt. Leider gab es schon erste Beschwerden wegen Ruhestörungen. Trotz des strömenden Regens verweilten die Gäste noch eine Weile, vom Ortsbeirat Hohe Luft mit Sekt oder Saft bewirtet. (pm/gs)

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