Bürger aus vier Bundesländern kämpfen gegen Stromtrasse Suedlink
Fotos: Miriam Rommel
23.04.2019 / GERSTUNGEN -Bürger verschiedener Bundesländer gegen die Stromtrasse Suedlink: Am Montagnachmittag versammelten sich in thüringischen Lauchröden rund 1.000 Menschen, um den Bau der Erdstromtrasse durch die Region doch noch zu verhindern. Mit Trillerpfeifen und Plakaten taten sie ihren Unmut kund.
Unter dem Wahrzeichen des Werratals, der Brandenburg, setzten die Demonstranten ein Zeichen des Widerstandes. Aus Hessen, Thüringen, Bayern sowie Niedersachsen waren die Menschen angereist, um an der Großveranstaltung teilzunehmen. Wälder müssten für den Bau der Trasse abgeholzt, Flüsse durchquert werden – dies, so war die einhellige Meinung, wolle man nicht hinnehmen. Viele Politiker sprachen auf der Kundgebung, die knapp zwei Stunden lang dauerte. „Ob die Trasse gesundheitsschädlich ist, weiß man nicht. Wir wollen sie hier nicht“, hörte man Rufe aus der Menge.
Deutlich wurde auch, dass sich die Menschen im Werratal abgehängt fühlen. „Es werden Bäume geschützt, Millionen dafür ausgegeben, um Biotope zu errichten, für das alles ist Geld vorhanden. Wer aber schützt uns vor den Politikern?“ fragte einer der Redner beispielsweise. Der tosende Applaus machte deutlich: im Werratal fühlt man sich alleine gelassen. Die Bundesstraße 27 sei ohne Zustimmung aus der Bevölkerung gebaut worden, hinzu käme die Eisenbahngüterverkehrstrecke. „Unsere schöne Natur wird zugrunde gerichtet, der Tourismus bleibt aus. Alles für den schnöden Mammon!“
„Diese sinnlose Erdkabeltrasse“, gelte es unbedingt zu verhindern, meinte die Landrätin des Kreises Schmalkalden- Meiningen, Peggy Greiser (parteilos). „Es gibt ausreichende Alternativen.“ Im Fokus der Großdemonstration lagen weder partei- noch lokalpolitische Interessen, die länderübergreifende Zusammenarbeit stand im Vordergrund.
Erst im Februar hatten die Netzbetreiber Tennet und TransnetBW die geplante Route durch Südthüringen und Nordhessen vorgestellt. (mr) +++