Handball-Camp gestartet

Zum Auftakt gibts Tipps und Tricks von Weltmeister Horst Spengler

Die Teilnehmer des Handball-Camps in Flieden mit den Trainern und Weltmeister Horst Spengler (vorne in der Mitte).
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

16.04.2019 / FLIEDEN - Weltmeisterlicher Besuch zum Auftakt des Handball-Camps der JSG Flieden/Neuhof: Horst Spengler, 1978 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister, schaute am Montagnachmittag im Königreich vorbei und gab den 48 Nachwuchs-Handballern- und Handballerinnen wertvolle Tipps. 


"Wir wollten unser Camp ein bisschen pushen und freuen uns, dass mit Horst Spengler ein Zugpferd des deutschen Handballs nach Flieden gekommen ist", sagte Thorsten Seng, Jugendwart der JSG. Urpsünglich sei geplant gewesen, einen Nationalspieler der MT Melsungen an Land zu ziehen, doch daraus wurde nichts. "Uli Schaus hat dann seine Kontakte spielen lassen und Horst gefragt, ob er nicht kommen könne und Horst hat sofort zugesagt", ergänzte Martin Best, Vorstand des Handball-Fördervereins in Flieden.

Schaus, Torwart-Legende aus Eichenzell, ist einer der Übungsleiter des dreitägigen Camps, das von in der Region bekannten Trainern wie Joachim Bug oder Sebastian Hüttenmüller (beide HSG Großenlüder/Hainzell) geleitet wird. Mit Ralf Specht ist zudem ein ehemaliger Bundesligaspieler des TV Großwallstadt dabei. Den größten Namen allerdings hat Horst Spengler, der am Nachmittag des ersten Tages vorbeischaute.

"Ich werde die eine oder andere Übung zeigen, aber im Wesentlichen habe ich repräsentative Aufgaben", sagte Spengler zu ON|Sport. Der 69-Jährige spielte in seiner aktiven Karriere für den TV Lützelinden und den TV Hüttenberg und führte als Trainer die SG Wallau/Massenheim und die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen (heute HSG Wetzlar) in die erste Bundesliga. Die Weltmeister-Mannschaft von 1978, die Spengler als Kapitän anführte, gilt als verschworener Haufen, der sich noch immer regelmäßig trifft.

Das wolle Spengler auch dem Nachwuchs in Flieden vermitteln. "Teamfähigkeit, Akzeptanz des Partners, mit Sieg und Niederlage umzugehen - das sind wichtige Punkte. Natürlich braucht man individuelle Klasse, aber alleine ist man nichts", sagt Spengler und ergänzte: "Ich denke, gerade in Mannschaftssportarten kann man das bewusst leben. Das muss nicht unbedingt Handball sein, sondern gilt für Fußball, Basketball oder Volleyball genauso." Von Camps wie jenem in Flieden dieser Tage ist Spengler überzeugt.

"Das ist zwingend notwendig, dass diese Camps durchgeführt werden und dafür muss man den Organisatoren ein großes Lob aussprechen", lobte der Weltmeister die Ausrichter aus Flieden und Neuhof. Dass nach der erfolgreichen Heim-Weltmeisterschaft im Januar - das DHB-Team erreichte Platz vier - der Handball langfristig profitiert, glaubt Spengler indes aber nicht.

"Es ist eine schwierige Sache, weil viele lieber am Handy oder am Computer sind oder E-Sport spielen. Deshalb ist jede Initiative, um Schülerinnen und Schüler in die Halle zu bekommen, unbedingt zu begrüßen", sagte Spengler. Eben Camps wie das der JSG Flieden/Neuhof, bei der sich die Jugendlichen noch bis zum Mittwoch austoben. Dann allerdings ohne weltmeisterlichen Besuch. (the) +++ 

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