Viele Teilnehmer aus Osthessen

Ärztestreik: Rund 5.000 Mediziner bei Kundgebung auf dem Römerberg

Rund 5.000 Teilnehmer meldet der Marburger Bund von der Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg
Fotos: Caroline Backes

10.04.2019 / REGION - Ärztinnen und Ärzte vieler kommunaler Kliniken sind am heutigen Mittwoch in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Eröffnet wurde der Streik durch eine zentrale Kundgebung auf dem Römerberg in der Frankfurter Innenstadt, an der nach Angaben der Veranstalter rund 5.000 Mediziner, darunter auch viele aus Osthessen, teilnahmen. Zur Demonstration der im Warnstreik befindlichen Mediziner an kommunalen Krankenhäusern hatte der Marburger Bund, die gewerkschaftliche Interessenvertretung der Ärzte, aufgerufen. Hintergrund des deutschlandweiten Ausstands an kommunalen Krankenhäusern und Gesundheitsämtern ist die Forderung nach einer besseren Regelung der Bereitschaftsdienste. Hierzu zählen auch zwei freie Wochenenden im Monat, eine verlässliche Dienstplangestaltung und klare Höchstgrenzen für die Zahl der Bereitschaftsdienste. Darüber hinaus fordert der Marburger Bund eine Erhöhung der Tarifgehälter um fünf Prozent. 



"Die Ärztinnen und Ärzte an Hessens kommunalen Kliniken sind nicht bereit, die belastenden Arbeitsbedingungen länger hinzunehmen. Die Flucht in Teilzeit oder aus dem Arbeitsplatz Krankenhaus, um der Dienstbelastung zu entgehen, muss ein Ende haben. Die Ärztinnen und Ärzte sind am Limit und verlangen jetzt spürbare Verbesserungen. Unser Streik ist deshalb auch ein lautes Warnsignal, das die kommunalen Arbeitgeber auf keinen Fall überhören sollten“, mahnte Dr. med. Susanne Johna, Landesverbandvorsitzende des Marburger Bundes Hessen. Vom Streik betroffen sind in Hessen rund fünfzig kommunale Einrichtungen. Schwerpunkte des Streiks bilden das Klinikum Darmstadt, Helios Dr. Horst Schmidt- Kliniken Wiesbaden, Sana Klinikum Offenbach, Klinikum Frankfurt-Höchst, Klinikum Kassel, GPR Rüsselsheim, Hochtaunus-Kliniken, St. Vincenz Krankenhaus Limburg, Klinikum Hanau, Klinikum Bad Hersfeld, Klinikum Fulda und auch einige Gesundheitsämter. Für die Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst fordert der Marburger Bund die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen.

Der Marburger Bund ist die gewerkschaftliche, gesundheits- und berufspolitische Interessenvertretung aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland, mit inzwischen mehr als 110.000 Mitgliedern Europas größte Ärzte-Organisation. Der Landesverband Hessen ist mit über 10.000 Mitgliedern der fünftgrößte Landesverband. Im Mittelpunkt der Interessenvertretung stehen unter anderem der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und leistungsgerechte Vergütung in Krankenhäusern sowie der Einsatz für eine praxisnahe Medizinerausbildung. (pm/ci)+++

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